Comparis-Studie

Smartphone-Boom am Ende?

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Android oder iOS? Comparis ist der Kardinalsfrage im Bereich mobiler Geräte nachgegangen. Fakt ist: Der Schweizer Markt schwimmt gegen den Strom.

Smartphones oder Featurephone? Android oder iOS? Comparis hat den Scheinwerfer auf den Schweizer Markt für mobile Geräte gerichtet und die Ergebnisse seiner jährlichen Telefonumfrage publiziert. Wie der Vergleichsdienst mitteilt, ergab die Umfrage, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Link, dass bereits 69 Prozent der Schweizer und damit umgerechnet rund 4,3 Millionen Menschen in Besitz eines Smartphones sind.

Im Vergleich zur Umfrage ein Jahr zuvor stieg der Smartphone-Anteil in der Schweiz um 10 Prozent. Nimmt man das Umfrageergebnis vor zwei Jahren als Grundlage, sind es heute sogar 21 Prozent mehr.

Comparis sieht aber durch die rasante Verbreitung der Smartphones erstmals eine Sättigung nahen. Nach Jahren des Wachstums stösst die Verbreitung allmählich an ihre Grenzen, glaubt der Vergleichsdienst. Basierend auf der Frage, ob das nächste Gerät (wieder) ein Smartphone sein wird, ermittelte Comparis, dass der Anteil nur noch bis 75 Prozent steigen wird.

Junge lieben Smartphones

Besonders stark verbreitet sind Smartphones bei den jungen Schweizern im Alter von 15 bis 29 Jahren mit einer Quote von über 90 Prozent. Aber der Anteil steigt auch bei den 50- bis 74-jährigen. Mittlerweile sind 43 Prozent in Besitz eines Smartphones, vor einem Jahr waren es erst 32 Prozent.

Deshalb sagt Ralf Beyeler von Comparis: "Der Zenit ist bald erreicht. Der bald gesättigte Smartphone-Markt zeigt, dass immerhin einem Viertel der Schweizer ein normales Handy ausreicht." Ein Umstieg vom Smartphone auf das "normale" Handy, ein sogenanntes Featurephone ohne Internetanschluss, scheint für viele aber undenkbar. Nur 2 Prozent der Smartphonenutzer, die an der Umfrage teilgenommen haben, wollen sich kein neues Smartphone mehr zulegen.

Android hat es in der Schweiz nicht leicht

Die Umfrage ergab weiter, dass Android in der Schweiz einen schweren Stand hat. Obwohl das Betriebssystem mittlerweile mehr als drei Viertel des weltweiten Markts beherrscht, bleibt die Schweiz weiterhin ein iPhone-Land mit einem Anteil von 56 Prozent. Android arbeitet hierzulande auf 39 Prozent der Smartphones. Windows-Smartphones bleiben mit 4 Prozent Verbreitung weiterhin bedeutungslos. Der Anteil blieb damit praktisch unverändert im Vergleich zum Vorjahr, keiner konnte gegenüber dem anderen Boden gutmachen.

Das könnte sich aber ändern. 10 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen ihr Betriebssystem wechseln. Viele hätten als Grund angegeben, dass sie unzufrieden mit der Leistung ihres aktuellen Geräts sind. Ein knappes Viertel der Teilnehmer lässt ihre Wechselentscheidung noch offen und fast zwei Drittel wollen ihrem jetzigen System treu bleiben.

Auch bei den Tablets klassiert sich Apple vor den Android-Geräten. Hier liegt Apples Marktanteil mit 64 Prozent noch höher als bei den Smartphones. Doch im Vergleich zum Smartphone-Bereich konnte Android im Tablet-Segment seinen Anteil im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 23 Prozent steigern. Windows läuft auf 9 Prozent der Tablets in der Schweiz.