Supportende von Windows XP

Bye bye, Windows XP

Uhr | Aktualisiert
von Marcel Urech und Andreas Heer

Microsoft hat heute seinen letzten Patch für das zwölf Jahre alte Windows XP veröffentlicht. Wer das Betriebssystem trotzdem nutzen will, muss Vorsicht walten lassen.

Der Support von Windows XP endet in wenigen Stunden
Der Support von Windows XP endet in wenigen Stunden

Firmen und Regierungseinrichtungen, die mit Microsoft ein "Custom Support Agreement" abgeschlossen haben, werden auch zukünftig Updates für Windows XP erhalten. Für alle anderen ist der heutige Patchday für das über zwölf Jahre alte Betriebssystem der letzte. Auch die Pflege von Office 2003 stellt Microsoft mit dem heutigen Tag ein.

Am Patchday behebt Microsoft nochmals eine Lücke in der 64-Bit-Version von Windows XP Professional. Die Aktivierungsserver für Windows XP würden danach zwar weiterlaufen, schreibt heise.de, aber Updates für Sicherheitslücken werde es keine mehr geben.

Nicht totzukriegen

Windows XP wurde im Oktober 2001 veröffentlicht. Heute ist XP immer noch die zweitbeliebteste Version hinter Windows 7. Im September 2013 kündigte Microsoft-COO Kevin Turner an einem Analystentreffen an, dass Microsoft den Marktanteil von XP bis zum April auf unter 13 Prozent senken wolle. Dieses Ziel wurde klar verfehlt.

Sowohl Netmarketshare als auch Statcounter werten die Verbreitung von Betriebssystemen anhand von Besuchen auf Websites aus. Gemäss ersteren war Ende Februar 2014 weltweit auf fast 30 Prozent aller Rechner noch Windows XP installiert. Die Zahlen von Statcounter erfassen auch die mobilen Betriebssysteme Android und iOS. Hier lag der Marktanteil von Windows XP im Februar 2014 bei rund 17 Prozent.

Etwas anders präsentiert sich die Situation in der Schweiz. Gemäss Zahlen von Profondia lief Ende 2012 auf 41 Prozent aller Unternehmens-PCs Windows XP – 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Aktuellere Zahlen sind noch nicht verfügbar, aber falls sich dieser Trend fortgesetzt hat, dürfte der Marktanteil von XP hierzulande auf unter 20 Prozent gesunken sein – oder sogar im einstelligen Bereich liegen, glaubt man den Angaben von Statcounter. Der Marktforscher beziffert den hiesigen Anteil von Windows XP per Ende Februar auf 6,2 Prozent. Zumindest hierzulande dürfte Microsoft also Freude am Umstiegswille der Anwender haben.

Mehr Sicherheit durch Virtualisierung

Das auf IT-Sicherheit spezialisierte Unternehmen Trend Micro geht davon aus, dass weltweit rund ein Fünftel aller PCs auf Windows XP läuft. Viele Unternehmen seien eber immer noch auf Windows XP angewiesen, da ihre Apps für das Betriebssystem optimiert wurden.

Trend Micro rät darum, bestehende Windows-XP-Umgebungen, wo immer möglich, zu virtualisieren und Domain Controller ausschliesslich im Lesemodus zu betreiben. Die Kommunikation von Windows-XP-Maschinen mit externen Netzwerken sollte zudem unterbunden werden.