Regierungen erkaufen Support

Millionenschwere Gnadenfrist-Verlängerung für XP

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Mehrere europäische Regierungen erkaufen sich eine Supportverlängerung für ihre Windows-XP-Rechner. Damit soll mehr Zeit für eine Migration der Geräte gewonnen werden. Die Regierungen legten dafür mehrere Millionen Euro auf den Tisch.

Neben Grossbritannien haben auch die Niederlande und das deutsche Bundesland Niedersachsen eine Supportverlängerung für Windows-XP bei Microsoft erworben. Das Packet beinhaltet auch kritische und wichtige Sicherheitsupdates für Office 2003 und Exchange 2003.

Zeitaufschub kostet Millionen

Die Briten liessen sich diesen Service für 20'000 PCs knapp 6,7 Millionen Euro kosten, wie der Standard unter Berufung auf britische Medien berichtet. Die Migration der restlichen XP-Geräte soll bis April 2015 abgeschlossen werden.

Auch die Niederlande legten für 34'000 bis 40'000 betroffene PCs mehrere Millionen Euro auf den Tisch. Genaue Zahlen konnten die Dutch News allerdings nicht nennen. Bis Januar 2015 läuft die Support-Verlängerung noch, und dann sollen auch die letzten Geräte migriert sein.

Das Bundesland Niedersachsen erwarb ebenso für rund 8000 Rechner einen Aufschub des Supportendes. Ob auch andere Länder diesem Vorbild gefolgt sind, ist bisher nicht bekannt geworden.

In der Regel berechne Windows für eine Supportverlängerung 200 US-Dollar pro Gerät, wie das Portal computerworld.com schreibt.

Warum eine so späte Umstellung

Obwohl das Support-Ende schon lange bekannt ist, konnten viele staatliche Institutionen die Umstellung bisher nicht vornehmen. Laut dem Standard liegt der Hauptgrund für diese zeitliche Verzögerung darin begründet, dass viele Programme speziell für XP entwickelt wurden. Eine Migration auf andere Betriebssysteme sei daher nicht ohne weiteres möglich. Betroffen hiervon sind insbesondere Regierungsstellen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen.