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Mit Cloud-Services die IT standardisieren

Uhr | Aktualisiert
von Eduard Modalek, Leiter Produkt Portfolio Management bei Swisscom.

Unternehmen müssen sich stetig wandelnden Markterfordernissen und Kundenbedürfnissen anpassen. Dazu gehört auch, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und möglichst schnell auf den Markt zu bringen. Agile IT-Leistungen sind dafür eine wichtige Voraussetzung.

Hochverfügbare und sichere Rechenzentren bilden die Grundlage für zukünftige Cloud Services. (Quelle: Swisscom)
Hochverfügbare und sichere Rechenzentren bilden die Grundlage für zukünftige Cloud Services. (Quelle: Swisscom)

IT ist schon länger ein Enabler für innovative Geschäftsstrategien und soll Impulse für neue Geschäftsmodelle geben. Oft ist die IT jedoch immer noch zu starr und kann den steigenden Erwartungen und Anforderungen nicht immer genügen. Sie muss agil und flexibel werden, damit rasch neue Bereiche gegründet, innovative Services lanciert oder Projekte gestartet werden können. Die Möglichkeit, IT-Infrastruktur innerhalb kurzer Zeit zu erhalten und an neue Bedürfnisse anzupassen, beschleunigt die Innovation und erlaubt dem Unternehmen, sich schneller und erfolgreicher im Markt zu bewegen.

Neues Modell für die IT

Cloud-Services stellen ein neues Modell für die IT dar. In den letzten 20 Jahren hat die Industrialisierung in der IT hauptsächlich auf der Applikationsebene stattgefunden. Das Resultat sind industrieübergreifende Standardanwendungen wie ERP-Software oder integrierte Office-Produkte mit Textverarbeitung, Datenbank oder Kalkulation, aber auch breit genutzte Industrielösungen wie im Schweizer Bankensegment.

Die Standardisierung der Software ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Die andere ist die Betriebsinfrastruktur, auf der diese Software läuft. Hier sind viele Unternehmen noch längst nicht so weit, auf Standards zu setzen. Viele von ihnen betreiben eigene Server und kommen so kaum in den Genuss von Skaleneffekten und von Innovationen z.B. in der Automatisierung und Sicherheit.

Cloud-Services treffen auf bestehende Betriebslandschaft

Unternehmen müssen das, was sie in ihren Fertigungsprozessen längst getan haben, nun auch im Betrieb der IT umsetzen. Industrialisierung ist das Stichwort. Cloud-Services lösen in der IT eine ähnliche Industrialisierungswelle aus, wie sie schon in vielen anderen Industrien stattfand, sei dies in der Bekleidungsindustrie, dem Maschinenbau, der Automobilindustrie oder der Möbelfertigung.

Diese neuen Services treffen in den meisten Unternehmen aber nicht auf eine grüne Wiese, sondern auf eine existierende Betriebslandschaft mit dedizierten und virtuellen Systemen und oft hochgradig individualisierten Designs und Implementierungen. Der Einstieg in Cloud-Services ist daher eine Transformation, bei der beachtet werden muss, dass die technische Interoperabilität zwischen Legacy und neuen Plattformen kontinuierlich sichergestellt wird. Kernthema dieser Transformation ist eine Standardisierung und Normierung der IT, damit diese letztlich als Service bereitgestellt werden kann.

Geografie der Datenhaltung

Neben den Cloud-Services im Infrastrukturbereich spielt Software-as-a-Service (SaaS) bereits eine wichtige Rolle. Der Einsatz von SaaS-Lösungen ist primär dann sinnvoll, wenn sie in sich geschlossen sind. Sobald sie aber in Systeme oder Lösungen integriert werden müssen, die inhouse noch selbst betrieben werden, entsteht eine Komplexität, die viele Vorteile von SaaS wieder aufhebt.

Bei SaaS- Lösungen muss ebenfalls ein Augenmerk auf der Kontrolle über die Informationen liegen. Kunden einer SaaS-Lösung wissen oft nicht mehr, wo ihre Daten liegen und wer alles darauf zugreifen kann. Beispielsweise kann der SaaS-Anbieter zwar in der Schweiz oder Europa domiziliert sein, den Betrieb auch in der Schweiz machen, seinen Speicherplatz bezieht er jedoch aus Indien. Fakt ist, dass die Geschäftsinformationen dann in Indien gespeichert werden, dem indischen Recht unterliegen und durch einen indischen Systemadministrator eingesehen werden können.

Standardoptionen führen zur Individuallösung

Wir alle beziehen heute in unserem Privatleben standardisierte Produkte und Services ab Stange. Standardisiert bedeutet jedoch meist nicht «gleich». Am besten zeigt sich dies in der Automobilbranche, wo der Interessent über Konfiguratoren sein ganz persönliches Auto zusammenstellen kann. Standard bedeutet in einer reifen Industrie, dass der Kunde kombinierbare Standardoptionen erhält, die letztlich dazu führen, dass er zwar ein Standardprodukt bezieht, dieses aber so weit an seine Bedürfnisse anpassen konnte, dass es seine Bedürfnisse ausreichend gut erfüllt oder er es sogar als Individualanfertigung wahrnimmt. Die Fertigung im Hintergrund kann aber dank der Standardisierung aller Produktausprägungen hocheffizient und industriell erfolgen.

Ein eigener Betrieb von Infrastruktur erlaubt oft keine Differenzierung im Wettbewerb eines Unternehmens. Zudem bindet er zunehmend personelle und finanzielle Ressourcen, die dann in Bereichen fehlen, die für den Markterfolg des Unternehmens wichtiger wären als ein eigener IT-Betrieb. Cloud-Services als industriell bereitgestellte IT-Infrastruktur-Services schaffen nun eine echte Alternative für alle Unternehmen, insbesondere da deren Nutzung nicht mehr mit einem grossen Projekt verbunden ist. Die Herausforderung für Unternehmen ist in Zukunft nicht nur die Wahl und Beherrschung einer Technologie, sondern das richtige Sourcing und das Zusammenspiel verschiedener Modelle und Partner.