Auf Druck der Investoren

Travis Kalanick tritt als CEO von Uber zurück

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Travis Kalanick ist als CEO von Uber zurückgetreten. Der Mitbegründer des Taxi-Vermittlers war wegen Sexismus-Vorwürfen, Umbesetzungen im Management und seinem Führungsstil in die Kritik geraten. Er will aber weiterhin Mitglied des Verwaltungsrats bleiben.

(Quelle: Flickr/ Heisenberg Media (CC BY 2.0))
(Quelle: Flickr/ Heisenberg Media (CC BY 2.0))

Travis Kalanick tritt von seinem Posten als CEO von Uber per sofort zurück. Wie die New York Times unter Berufung auf informierte Personen berichtet, haben die grössten Investoren des Fahrer-Vermittlers und Taxi-Dienstes den Rücktritt erzwungen.

In einem internen Brief an Kalanick hätten sie deutlich gemacht, dass im Interesse des Unternehmens ein Wechsel auf dem Chefposten erfolgen müsse. Der ehemalige CEO habe nach nach längeren Verhandlungen zugestimmt. Kalanick will aber Mitglied des Verwaltungsrats bleiben, wie die Zeitung weiter berichtet.

Sexismus, Verluste, Rechstsstreit

Kalanick war in den letzten Monaten stark kritisiert worden und hatte Mitte Juni eine Auszeit auf unbestimmte Zeit angekündigt. Uber-Mitarbeiter hatten der Firma eine Kultur von Sexismus und Diskriminierung vorgeworfen. Das rasch zu internationaler Bekanntheit aufgestiegene Start-up ist zudem in einen Rechtsstreit mit der Google-Muttergesellschaft Alphabet verwickelt.

Auch musste die Firma zuletzt hohe Verluste melden. Vor kurzem hatte Uber mehr als 20 Angestellte und Mitglieder des Managements entlassen.

Aggressiver Führungsstil

Im Zentrum der Skandale um Uber standen der aggressive Führungsstil und die auf Wachstum getrimmte Mentalität des zurückgetretenen CEOs. Kalanick habe die Firma seit 2009 zwar zu internationalem Erfolg geführt, sein rücksichtsloses Auftreten habe aber auf die Firmenkultur abgefärbt und zu vielen Konflikten geführt.

Beispielhalft ist ein Anfang Jahr von Bloomberg veröffentlichtes Video, in dem Kalanick als Passagier mit einem Uber-Fahrer wegen der Fahrpreise in Streit geriet.

Uber blickt nach vorn

Mit dem Rücktritt Kalanicks will Uber die Probleme der jüngsten Vergangenheit nun hinter sich lassen, wie die New York Times weiter schreibt. Die Investoren, die Kalanicks Abgang erzwungen haben und ausserdem Umbesetzungen im Verwaltungsrat fordern, wollten sich noch nicht offiziell äussern.

Ein Sprecher von Uber bestätigte gegenüber Reuters den Rücktritt. Die Firma habe zudem ihren Fahrern bereits Neuerungen angekündigt, um den Dienst in den nächsten 180 Tagen zu verbessern. So dürfen diese nun in Seattle, Minneapolis und Houston erstmals Trinkgelder entgegennehmen.

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