Best of Swiss Apps 2017

Auf der Suche nach den besten Schweizer Apps

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Am 15. November wird am Best of Swiss Apps Award die beste Schweizer App prämiert. Die Jury hat diese Woche die Shortlist erstellt. Die Redaktion war dabei.

Simsa-Vizepräsident Claudio Dionisio an den Jurytagen von Best of Swiss Apps (Source: Netzmedien)
Simsa-Vizepräsident Claudio Dionisio an den Jurytagen von Best of Swiss Apps (Source: Netzmedien)

Unternehmen haben dieses Jahr 138 Projekte für die neue Ausgabe von Best of Swiss Apps eingereicht. Wer es als Master-Kandidat auf die Shortlist schafft, hat eine Chance, am 15. November im Aura "Master of Swiss Apps" zu werden.

Die Jury hat sich diese Woche bei Digicomp getroffen und die finale Shortlist erarbeitet. Sie wird am 10. Oktober auf der Website von Best of Swiss Apps, in einem Newsletter, auf den Social-Media-Portalen des Wettbewerbs und in einer Medienmitteilung kommuniziert. Am gleichen Tag startet auch der Ticketverkauf. Alle Einreicher erhalten dann einen persönlichen Ticket-Account per E-Mail.

Der Wettbewerb findet dieses Jahr mit folgenden Kategorien statt:

  • Innovation

  • Design

  • User Experience

  • Functionality

  • Business

  • Campaigns

  • Enterprise

  • Games

Zusätzlich gibt es die Spezialkategorie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR). Die beiden Kategorien Young & Wild und Usability fielen dafür weg.

Die Redaktion besuchte bei Digicomp die Kategorien AR/VR, Innovation und User Experience. Die Jury stand vor der schwierigen Aufgabe, eine Vorselektion der Projekte zu machen. Die Favoriten landen auf der sogenannten Shortlist. Unternehmen und Entwickler, die es auf diese Liste schaffen, haben die erste Hürde genommen. Sie haben theoretisch die Chance, die Konkurrenz hinter sich zu lassen und als alleiniger Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen.

Auch virtuelle Welten brauchen einen Mehrwert

In der Kategorie AR/VR stellte sich am Anfang jedes Jurymitglied kurz vor. Dabei zeigte sich, was für ein Hintergrund die Juroren haben: Sie beschäftigen sich beruflich mit Themen wie Augmented Reality, Virtual Reality, Hololens, Android, iOS, Machine Learning, Conversational Interfaces und Games.

Eine der grossen Frage in der Kategorie AR/VR war, ob eine App durch die virtuelle Welt wirklich einen Mehrwert für den Nutzer erzeugt. Das ist laut Jury nicht bei allen Projekten der Fall. Einige davon hätten die Agenturen auch als normale Smartphone-Apps ohne virtuelle oder erweiterte Realität umsetzen können. Der Nutzen des virtuellen Raums ist für die Anwender nicht immer gegeben.

Wann ist AR wirklich AR?

Die Juroren mussten sich auch mit der Frage befassen, was Augmented Reality ist und was nicht. Gilt es schon als AR, wenn eine App die GPS-Position des Geräts ausliest und diese dem Nutzer im virtuellen Raum anzeigt? Reicht es, ein paar Zahlen oder Statistiken zu visualisieren? Oder braucht es für richtiges AR mehr?

Die Diskussion zeigte, dass AR und VR noch ein relativ junges Thema ist. Viele Unternehmen beginnen gerade erst, mit den Technologien zu experimentieren. Die Juroren lobten die Experimentierfreudigkeit der Unternehmen - denn ohne Experimente und neue Anwendungen kommt das Medium nicht weiter.

Nicht jede gute Idee wird auch gut umgesetzt

Bei vielen Projekten zeigten sich aber Mängel. Einige basierten auf guten Ideen, die nur mässig umgesetzt wurden. Wenn der Nutzer zum Beispiel eine halbe Minute mit seinem Smartphone rumhantieren muss, bis er die gewünschte Information findet, bringt die virtuelle Welt wenig. Die Bedienung einiger Apps war im Test zu umständlich und eigenwillig. Andere überforderten den Nutzer mit zu vielen Funktionen und Einstellungen. Das kam bei der Jury nicht gut an.

Viele AR-/VR-Apps haben noch ein weiteres Problem: Sie holen den Nutzer nicht richtig ab. Ein gutes "Client Onboarding" ist auch in der realen Welt nicht einfach. In der virtuellen Welt scheint es aber eine noch grössere Herausforderung zu sein.

Gut kamen bei der Jury hingegen Effekte an, die die Entwickler besonders gut und mit viel Liebe zum Detail umsetzen. Oder eine musikalische Untermalung, die ein Erlebnis besonders immersiv macht. Auch Humor und besonders unterhaltsame Apps konnten bei der Jury punkten.

Wahre Innovationen gibt es nur selten

In der Kategorie Innovation stellte sich die Jury immer wieder die gleiche Frage: Was ist an dieser App innovativ? Einige der Einreichungen waren es nicht, oder wie es ein Jurymitglied sagte: "Me too, einfach 1 Jahr später". Innovativ können Apps zum Beispiel sein, wenn sie technisch sehr clever umgesetzt sind, neue Ideen verwirklichen oder ein besonderes Alleinstellungsmerkmal bieten.

Die Einreichungen in der Kategorie zeigten, dass sich ein Trend fortsetzt: Viele Funktionen sind nicht mehr in Hardware-Geräten integriert und wandern in Software und Smartphone-Apps ab. Ob das für den Nutzer sinnvoll ist, hängt vom Anwendungsfall ab. Software-Updates werden so zumindest einfacher. Ob sie die Hersteller auch ausliefern, ist allerdings eine andere Frage.

Herausforderung User Experience

In der Kategorie User Experience mussten sich die Juroren mit Apps beschäftigen, die träge reagieren, ihren Zweck nicht erfüllen oder schlicht keinen Spass machen. Auch hier gilt: Unternehmen müssen den Nutzer an ein Erlebnis heranführen und ihm aufzeigen, warum er etwas tun soll. Erbringen die Apps diese Leistung nicht, empfindet sie der Nutzer schnell als nervig, stressig oder gar sinnlos.

Heikel sind Apps, die mehrere Zielgruppen auf einmal ansprechen. Sind sie nicht gut umgesetzt, lässt die User Experience zu wünschen übrig. Apps, die versuchen, eine eierlegende Wollmilchsau zu sein, kamen bei den Juroren nicht gut an.

Die Qualität der Einreichungen in der Kategorie User Experience lagen dieses Jahr allerdings näher beieinander als letztes Jahr. Es gab ein grosses Mittelfeld und nur wenige Apps, die klar herausragten oder abfielen. Welche der Einreichungen eine Chance auf den Master-Titel haben, wird die Shortlist am 10. Oktober zeigen.

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