Umsatz verdoppeln

So will Nestlé sein Onlinegeschäft ankurbeln

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von Rodolphe Koller und Übersetzung von Nadja Baumgartner

Nestlé will sein Wachstum über Digitalisierungsprojekte ankurbeln. Innerhalb von vier Jahren will der Nahrungsmittelkonzern den Anteil der Online-Verkäufe am Umsatz verdoppeln.

Nestlé will seine digitale Transformation beschleunigen. In einer Präsentation für Investoren hat der Nahrungsmittelkonzern sein Ziel präsentiert, bis 2025 ein Viertel seines Umsatzes online zu erwirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, will das Unternehmen unter anderem mehr Kundendaten sammeln und mehr in Onlinewerbung investieren.

Der Online-Umsatz von Nestlé habe in den letzten Jahren erheblich zugenommen und sei von einem Anteil von 3,9 Prozent im Jahr 2015 auf 12,8 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Bernard Meunier, Leiter Strategische Einheiten, Verkauf & Marketing, sagte, die Digitalisierung verändere die Lebensmittelbranche tiefgreifend. Dies zeige sich etwa durch den starken Anstieg der Online-Verkäufe, den zunehmenden Einfluss der sozialen Netzwerke und neuen digitalen Akteuren, die den Verbrauchern neuartige Erfahrungen und Inhalte liefern können. Das zukünftige Wachstum von Nestlé finde also auf digitalen Kanälen statt, und der Konzern wolle in diesem Bereich eine führende Rolle spielen.

Kundendaten, Channel-less und Analytik

Nestlé nannte für den Plan drei strategische Säulen. Erstens sollen die Kundendaten genutzt werden, um gezielte und personalisierte Produkte, Inhalte und Erlebnisse anzubieten. Zweitens fokussiere sich der Konzern auf das Kundenerlebnis, das die Vertriebskanäle in den Hintergrund drängen soll. Aude Gandon, Marketingdirektorin von Nestlé, sagt, dass sie Omnichannel durch Channel-less ersetzen und eine personalisierte Customer Experience entlang der kompletten Customer Journey bieten möchte. Der dritte Punkt betrifft den Einsatz von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz, um aus grossen Datenmengen (beispielsweise auf Basis von Kundeninteraktionen und Produktbewertungen) Erkenntnisse zu gewinnen, Kosten zu sparen und Produkte auf der Grundlage aktueller Trends schneller zu entwickeln.

Finanzchef François-Xavier Roger betonte, dass dieser Plan nicht zuletzt durch die Einsparungen der letzten Jahre finanziert werde. Und dass die Digitalisierung auch Effizienzsteigerungen mit sich bringe, nicht zuletzt im Marketing. Er sagte auch, dass Nestlé seine Marketingausgaben auf Massnahmen ausrichten werde, die den höchsten Return-on-Investment versprechen. Bis 2025 sollen 70 Prozent der Marketingausgaben auf digitale Kanäle entfallen. Zum Vergleich: 2020 waren es 47 Prozent.

Nestlé hat zu Beginn dieses Jahres einen neuen CIO erhalten. Chris Wright verantwortet nun die Leitung der IT und die Digitalisierung des Unternehmens. Hier können Sie mehr darüber lesen.

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