Teil 1: Rückblick

Der Schweizer ICT-Markt zurück auf Wachstumskurs

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Die gute Nachricht vorweg: Der ICT-Markt hat sich im vergangenen Jahr rascher erholt als erwartet und den Rückgang aus dem Vorjahr 2020 mit einer Wachstumsrate von 5,1 Prozent (unsere Winterprognose 2021) mehr als wettgemacht. Auch wenn dieser Zuwachs noch Nachholbedarf aus 2020 widerspiegelt, drehte der Markt nach dem Minus von 2,9 Prozent im Jahr 2020 wieder in die positive Wachstumsphase.

(Source: turbodesign777 / iStock.com)
(Source: turbodesign777 / iStock.com)

Obwohl der ICT-Markt 2020 hat Federn lassen müssen, hat die Wachstumsentwicklung aus heutiger Sicht offensichtlich lediglich den Fuss vom Gaspedal genommen und keine abrupte Notbremsung eingeleitet. Allerdings nahm die Entwicklung mit Blick auf neue Projekte und entsprechende ICT-Ausgaben nicht in allen Segmenten einen ähnlich positiven Verlauf. Denn die Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren hinsichtlich des Wachstums einen polarisierenden Verlauf genommen und sowohl beflügelt, wie auch gebremst, mit unterschiedlichen Ausprägungen in den einzelnen horizontalen und vertikalen Teilsegmenten. So sanken die Lizenz-Ausgaben für im eigenen Hause genutzte und selbst betriebene Software weiter deutlich zugunsten von Cloud-Lösungen, während die Ausgaben für Hardware, das heisst Server, Rechner, Storage und Drucker, den Rückgang aus dem Jahr 2020 mit einem Plus von 3,1 Prozent wieder ausglichen.

Die grossen Gewinner im vergangenen Jahr waren die Segmente für Cloud-Services, Managed Security Services, Projekte der Digitalisierung mit den Bereichen IoT, Analytics und KI sowie Workplace-Lösungen mit den Schwerpunkten Zusammenarbeit, Kommunikation und Sicherheit. Alles Bereiche, die zudem den Bedarf und die Nachfrage nach Dienstleistungen wie Businessmodell-Consulting, ICT-Architektur-Beratung, Integration und Implementation, Individualsoftware-Entwicklung, Schulung und Training, Support und Maintenance sowie Managed und Cloud Services weiter haben ansteigen lassen.

Insgesamt entfielen auf die ICT-Services (B2B) im Schweizer Markt im Jahr 2021 Ausgaben in der Höhe von 13,28 Milliarden Franken, dies entspricht einem Anteil von über 69 Prozent am ICT-Gesamtmarkt. Die restlichen rund 30 Prozent verteilen sich auf Hardware, Software (on Premise) und Kommunikation. Damit fliessen mehr als zwei von drei Franken in die Taschen von Dienstleistern, Beratern und Providern. Und die Schere zwischen Services und traditioneller ICT (Hardware und Software im Eigenbetrieb sowie Kommunikation) wird sich weiter zugunsten extern bezogener Dienstleistungen öffnen. Auch 2022 rechnen wir mit einem weiteren Anstieg des Anteils der ICT-Services am ICT-Markt.

Mehr dazu lesen Sie im zweiten Teil der Beitrags zur Entwicklung des Schweizer ICT-Marktes 2021/2022 in der kommenden Netzwoche-Ausgabe.

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