SATW diskutiert über Versorgungssicherheit und technische Souveränität

Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) hat am 17. Mai zum Jahreskongress geladen. Im Fokus standen dabei die technische Souveränität der Schweiz und die Versorgungssicherheit, wie es in einer Mitteilung heisst. SATW-Präsident Benoît Dubuis sagte zu Anfang der Veranstaltung: "Versorgungssicherheit verdient eine Strategie und kein Wunschdenken. Ziel des SATW-Jahreskongresses ist es deshalb, die Brücken zwischen verschiedenen Welten zu stärken, sodass wir die Zukunft der Schweiz gemeinsam gestalten, indem wir unsere jeweiligen Erfahrungen einbringen."

Zum Themenschwerpunkt technische Souveränität nahmen Christoph Aeschlimann, CEO von Swisscom, Nationalrat Gerhard Andrey, Nationalrätin Judith Bellaiche und Alexander Ilic, Executive Director des ETH AI Center, an einer Podiumsdiskussion teil. Zudem hielt Behshad Behzadi, Vice President of Engineering bei Google Schweiz ein Referat zum Thema. Laut SATW fand der diesjährige Jahreskongress in den Räumlichkeiten von Google Schweiz statt. 

Über die Frage, welche Versorgungssicherheit die Schweiz in der Energie braucht, diskutierten Vincent Ducrot, CEO der SBB, Antje Kanngiesser, CEO von Alpiq, Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich, Nationalrat Roger Nordmann, Kurt Rohrbach, Delegierter des Bundes der Wirtschaftlichen Landesversorgung, und Yves Zumwald, CEO von Swissgrid. "Der Klimawandel trifft die Schweiz am stärksten in Europa, gleichzeitig ist eine Versorgungssicherheit mit Energie nicht mehr selbstverständlich", gab Antje Kanngiesser zu bedenken. "Das zeigt, dass wir alle jetzt und nachhaltig handeln müssen. Wir müssen Energie sparen sowie erneuerbare Energien und Speicherkapazitäten rasch ausbauen", sagte sie. 

Von links: Esther Koller-Meier, SATW; Nationalrat Roger Nordmann; Kurt Rohrbach, Delegierter des Bundes der Wirtschaftlichen Landesversorgung; Antje Kanngiesser, Alpiq; Reto Brennwald, Moderation; Vincent Ducrot, SBB; Joël Mesot, ETH und Benoît Dubuis; SATW. (Source: zVg)

Auch für die SBB sei Energie ein Schlüsselthema. Laut Vincent Ducrot achten die SBB daher darauf, bei der Beschaffung möglichst unabhängig zu bleiben. "Dank eigenen Wasserkraftwerken sind wir in der Lage, über das Jahr 90 Prozent des Bahnstroms selber und nachhaltig zu produzieren", sagte der SBB-CEO. 

An beiden Podiumsdiskussionen waren sich die Teilnehmenden laut SATW darüber einig, dass es noch viel zu tun gibt. 

12 Neumitglieder gewählt

Vor dem Jahreskongress hielt die SATW ihre Mitgliederversammlung ab. Anlässlich dieser wählte die Akademie 12 Neumitglieder. Zu Einzelmitgliedern können Personen gewählt werden, die sich für die Ziele der Akademie und/oder für die technischen Wissenschaften besonders einsetzen. Dieses Jahr kamen folgende Personen dazu: 

• Roger Abächerli: Der Dozent und Professor für Medizintechnik wurde aufgrund seiner herausragenden Leistungen in der Entwicklung von Medtech-Produkten sowie für seine Beiträge in Forschung und Lehre auf diesem Gebiet zum Ehrenmitglied gewählt.
• Christian Franck: Ebenfalls zum Ehrenmitglied wählte die SATW den Professor für High Voltage Engineering aufgrund seiner herausragenden Leistungen in Lehre und Forschung. 
• Junguo Liu: Zum dritten Ehrenmitglied wählte die Akademie den Professor in Anerkennung seiner ausserordentlichen Beiträge für die Verknüpfung von Klimaszenarien, Risikoabschätzung im Wasserbereich und den nötigen wasserbaulichen Massnahmen.
• Christoph Aeschlimann: Der Swisscom-CEO erhielt die Einzelmitgliedschaft in Anerkennung seiner bemerkenswerten Beiträge als visionärer Ingenieur und Stratege für Kommunikationssysteme.
• Gion Caminada: In Anerkennung seiner fundamentalen Beiträge zur Architektur in Lehre, Praxis und Forschung wählte die SATW den Architektur-Professor zum Einzelmitleid.
• Tobias Kippenberg: Aufgrund seiner Forschung in der Quantenoptomechanik, der Entwicklung von Mikroresonator-basierten optischen Frequenzkämmen und für die Mitbegründung der "Photonic Integrated Circuits"-Technologie wird der EPFL-Professor zum Einzelmitglied. 
• Adrian Perrig: Die SATW machte den ETH-Professor in Anerkennung seiner Forschung und Beiträge zur Computer- und Netzwerksicherheit, insbesondere für die Entwicklung und Einführung des neuen hoch-sicheren SCION-Internets zum Einzelmitglied.
• Robert Riener: Auch der Gastprofessor bei Rehabilitation Don Gnocchi wird zum Einzelmitglied - wegen seiner Leistungen in der Forschung zu und bei der Entwicklung und klinischen Evaluierung von Rehabilitationsrobotern sowie von alltagstauglichen Assistenztechnologien, insbesondere über die von ihm initiierte Cybathlon-Plattform.
• Christian Rüegg: Die SATW rühmt die Leistung des EPFL-Professors auf dem Gebiet der Festkörperphysik sowie der Weiterentwicklung und Instrumentierung von Neutronenquellen und macht ihn zum Einzelmitglied. 
• Olga Sorkine-Hornung: ETH-Professorin Olga Sorkine-Hornung wird zum Einzelmitglied aufgrund ihrer Forschungs- und Entwicklungsbeiträge im Bereich der Computergrafik und der geometrischen Modellierung, der digitalen Geometrieverarbeitung, der Computeranimation und des Visual Computings.
• Luc Thévenaz: Der EPFL-Professor wird wegen seiner Pionierrolle bei der Entwicklung von faseroptischen Technologien und neuen Lösungen für Sensoren, die auf Photonik basieren, zum Einzelmitglied. 
• Tanja Zimmermann: In Anerkennung ihrer Arbeiten auf dem Gebiet der Nano-Zellulose und der Erweiterung der praktischen Anwendungsfelder von Holzwerkstoffen wir die Empa-Direktorin zum Einzelmitglied. 

Lesen Sie ausserdem: Daten haben einen grossen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert. Zusammen mit der Swiss Data Alliance und der Berner Fachhochschule untersuchte die SATW, wie das vorhandene Potenzial besser erschlossen werden kann. Im Bericht plädiert sie für einen übergeordneten gesetzlichen Rahmen.