Pilotversuch für ein Jahr

Bund ist neu auf Mastodon

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von Marc Landis und jor

Die Bundeskanzlei betreibt neu eine Instanz auf Mastodon. Der Bund will damit Erfahrungen für die Regierungskommunikation auf einer dezentral organisierten Social-Media-Plattform sammeln. Bundesrat und Departemente sollen hier offizielle Accounts betreiben können.

(Source: Andreas Fischinger / Unsplash.com)
(Source: Andreas Fischinger / Unsplash.com)

Die Bundeskanzlei hat sich entschieden, im Rahmen eines Pilotversuchs eine Instanz auf Mastodon zu betreiben. Sie heisst social.admin.ch und steht dem Bundesrat und den Departementen zur Registrierung offizieller Accounts zur Verfügung, wie die Bundeskanzlei in einer Mitteilung schreibt. User mit einem Account bei einer anderen Instanz können demnach die Accounts auf social.admin.ch verfolgen und deren Inhalte lesen. Dies entspreche der Logik und den Gewohnheiten auf Mastodon.

Derzeit würden das EDA, das EDI und das WBF planen, einen oder mehrere offizielle Accounts auf social.admin.ch zu betreiben. Die Bundeskanzlei selbst betreibt einen Account für den Bundesratssprecher.

Mastodon weise einige Eigenschaften aus, welche die Social-Media-Plattform für die Regierungskommunikation grundsätzlich attraktiv machten. So ist die Plattform dezentral organisiert und läuft nicht über einen zentralen Server, wie die Bundeskanzlei weiter schreibt. Darum entziehe sie sich der Kontrolle sowohl eines einzelnen Unternehmens wie auch staatlichen Zensurbehörden. Mastodon sei auch datenschutzfreundlich. Was mit Userdaten geschehe, würden die Betreiber der Instanzen entscheiden, heisst es in der Mitteilung. Viele seien in dieser Hinsicht transparent, würden sich bei der Erhebung von Daten auf das Betriebsnotwendige beschränken und den Verkauf und den Handel mit Daten explizit ausschliessen. Auch die Instanz der Bundeskanzlei soll datenschutzfreundlich betrieben werden.

Den Pilotversuch mit Mastodon ordnet der Bund als Versuch ein, ob neue oder von der Bundesverwaltung bis jetzt nicht verwendete Plattformen für ihre Kommunikation in Frage kommen könnten. Der Versuch sei auf ein Jahr beschränkt und habe keine Auswirkungen auf die Nutzung anderer Social-Media-Plattformen durch Bundesrat oder-verwaltung.

Der Bundesrat ist übrigens seit dem 10. Oktober auch offiziell auf Instagram. Mit dem neuen Kommunikationskanal sollen insbesondere jüngere Menschen angesprochen werden.

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