Partnerschaft mit Nvidia

Hippocratic AI lanciert sprachgesteuerte GenAI-Agenten

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Tanja Mettauer

In Zusammenarbeit mit Nvidia will das kalifornische Unternehmen Hippocratic AI die medizinische Versorgung mit sogenannten GenAI-Agenten revolutionieren. Diese Agenten basieren auf dem LLM-Modell von Hippocratic AI und nutzen Nvidias KI-Plattform.

So präsentiert Hippocratic AI seine GenAI-Agenten. (Source: Screenshot / Hippocraticai.com)
So präsentiert Hippocratic AI seine GenAI-Agenten. (Source: Screenshot / Hippocraticai.com)

Generative KI hat das Potenzial, bestimmte medizinische Behandlungsmethoden künftig zu verändern. Start-ups wie Hippocratic AI, das GenAI-gestützte Gesprächsagenten für den medizinischen Bereich entwickelt, arbeiten in dieser Marktnische. Das kalifornische Start-up hat in Zusammenarbeit mit Nvidia Benutzertests durchgeführt. Diese haben gezeigt, dass eine Sprachinteraktion mit sehr geringer Latenz notwendig ist, damit Patienten auf natürliche Weise eine emotionale Verbindung herstellen können, wie die Unternehmen mitteilen.

Hippocratic AI wolle Agenten entwickeln, die in der Lage seien, mit lauter Stimme zu interagieren. Die sehr niedrige Latenz, welche die Technologie von Hippocratic AI erziele, werde mit dem Einsatz der Nvidia KI-Plattform erreicht.

"Mit generativer KI können Patienteninteraktionen nahtlos, personalisiert und konversationsorientiert sein, aber um die gewünschte Wirkung zu erzielen, muss die Inferenzgeschwindigkeit unglaublich schnell sein. Mit den neuesten Fortschritten bei LLM-Inferenz, Sprachsynthese und Spracherkennungssoftware ist der Technologie-Stack von NVIDIA entscheidend, um diese Geschwindigkeit und Flüssigkeit zu erreichen", lässt sich Munjal Shah, Mitbegründer und CEO von Hippocratic AI zitieren. Die Technologie werde von einem proprietären LLM angetrieben und greift für Inferenz und Spracherkennung mit niedriger Latenz auf NIM-Mikrodienste zurück. Nvidia hat kürzlich die NIM-Lösung auf den Markt gebracht, die als eine Reihe von Mikrodiensten für generative KI für Entwickler vorgestellt wurde

Serie A in Höhe von 53 Millionen US-Dollar

Hippocratic AI wurde 2022 in Palo Alto gegründet und positioniert sich als Pionier für ein sicherheitsorientiertes Modell der breiten Sprache (LLM) im Gesundheitssektor. Nachdem das Start-up-Unternehmen kürzlich eine Finanzierungsrunde der Serie A in Höhe von 53 Millionen US-Dollar mit einer Bewertung von 500 Millionen US-Dollar abgeschlossen hat, verfügt es nun über eine Gesamtfinanzierung in Höhe von 120 Millionen US-Dollar. Die Gesundheitsagenten von Hippocratic AI zielen unter anderem auf Gesundheitssysteme, Krankenkassen, Healthtech oder auch Pharmaunternehmen ab.

Die Technologie soll das menschliche Personal unterstützen, indem sie risikoarme, nicht-diagnostische Aufgaben per Telefon erledigt. Hippocratic AI gibt an, dass Wirksamkeitstests mit dem eigenen LLM zeigen, dass es bei einer Vielzahl von Aufgaben häufiger richtige Antworten liefern würde als GPT-4 oder Pflegekräfte, wie etwa bei der Identifizierung von nicht zugelassenen rezeptfreien Medikamenten auf der Grundlage des Gesundheitszustands.

Auf seiner Website präsentiert Hippocratic AI mehr als 50 Agenten mit einer eigenen Spezialisierung. Einige dieser virtuellen medizinischen Assistenten haben die gleiche Spezialisierung, unterhalten sich aber in unterschiedlichen Tonlagen. "Nancy" und "Jasmine" seien beispielsweise darauf trainiert, mit einem Patienten zu interagieren, bevor dieser einen Termin für eine Koloskopie erhält. Nancy habe einen Stil, der als direkt bezeichnet wird, während Jasmine einnehmender sei.

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