Verbandsnachrichten von Asut

Connected Data – smarte Netze für eine datengetriebene Schweiz

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von Christine D’Anna-­Huber Redaktion, Asut-Bulletin

Der Swiss Telecommunication Summit 2024 verdeutlicht, wie wichtig die Basisinfrastruktur und die Datenwirtschaft für den Technologiestandort Schweiz sind und gibt einen Deep-Dive in innovative und datenbasierte Anwendungen, die sie ­ermöglichen.

Christine D’Anna-­Huber Redaktion, Asut-Bulletin
Christine D’Anna-­Huber Redaktion, Asut-Bulletin

Längst sind neben Smartphones und Computern auch eine Vielzahl von Maschinen, Fahrzeugen und Infrastrukturen mit dem Internet verbunden und übertragen kontinuierlich Daten. Datenkommunikation und -verarbeitung mit minimalen Latenzzeiten werden zu einem kritischen Wettbewerbsmerkmal und nur leistungsfähigste Netze und Rechenzentren können den Datenfluss und die Datenanalyse in Echtzeit ermöglichen. Mit einer solchen Basisinfrastruktur kann der Technologiestandort Schweiz seine Stärken ausspielen: Produkte und Dienstleistungen werden perfektioniert, digitale Geschäftsmodelle gefördert und innovative Start-ups können sich positionieren. 

Datenland Schweiz

Eröffnet wird der Swiss Telecommunication Summit im Berner Kursaal passenderweise von Bundesrat Albert Rösti. Denn der Bund hat das grosse Potenzial der Datenverknüpfung für Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erkannt und will die nötigen Voraussetzungen für ein sicheres Schweizer Datenökosystem schaffen. Dessen Interoperabilität und Vertrauenswürdigkeit sind auf modernste Infrastrukturen angewiesen.
André Golliez, Präsident der Swiss Data Alliance und Dozent am Institut für Tourismus und Mobilität der Hochschule Luzern, wird am Beispiel des Tourismus darlegen, wie matchentscheidend ein solches interoperables System vertrauenswürdiger Datenräume für verschiedenste Wirtschaftszweige ist. So hängt der zukünftige Erfolg der Schweiz als Reiseland für ihn davon ab, dass sie sich zu einem attraktiven touristischen Datenraum entwickeln kann.

Innovation erfordert neue Tools

Um aus Datenpunkten wertvolles Wissen zu schöpfen, braucht es Smart-Data-Know-how und den Willen, das Potenzial neuer «Werkzeuge» zu nutzen. Auch hier zeigt die Schweiz ihre Stärke: Sie zählt zu den führenden Ländern im Bereich der Robotik, produziert Satelliten und ist der Standort führender Security-Unternehmen. Doch der angekündigte Siegeszug der generativen künstlichen Intelligenz dürfte die Karten neu mischen: Tibor Mérey, Managing Director und Partner bei der Boston Consulting Group, spricht darüber, wie generative KI-Modelle die Welt um uns verändern und welche organisatorischen Massnahmen und Risikomanagementmethoden erforderlich sind, um das volle Spektrum der sich eröffnenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Solche Veränderungsprozesse sind anspruchsvoll und führen dazu, dass die Implementierung neuer Technologien bei manchen Unternehmen aufgrund von Sicherheitsbedenken und unklaren Nutzenversprechen zögerlich angegangen wird. Nikola Pascher, Dozentin und Leiterin des Instituts für Datenanalyse und Prozessdesign an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt auf, wie solche Hürden sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich überwunden werden können.

Was Smart Services können

Der Swiss Telecommunication Summit präsentiert auch eine ganze Reihe von erfolgreichen Implementierungsbeispielen. So versteht sich die Schweizerische Post, wie Nicole Burth, Leiterin Kommunikations-Services, darlegen wird, als treibende Kraft für eine moderne und digital sicher vernetzte Schweiz und baut deshalb ihre eigenen digitalen Kompetenzen aus, setzt sich aber auch dafür ein, andere zu befähigen, neue Kommunikationslösungen wie E-Voting, Bürgerportal oder den digitalen Briefkasten richtig zu nutzen.

Je weiter sich solche Smart Services auf Basis neuer Technologien etablieren, desto smarter, das heisst leistungsfähiger, sicherer und energieeffizienter müssen auch die Netze werden. Benoît Felten, Partner bei Plum Consulting, erläutert, welche Rolle dabei Netzvirtualisierung und Cloudifizierung spielen und was der kombinierte Druck von rasanter Technologieentwicklung und steigenden Kundenansprüchen für die Telekommunikationsbranche, die Politik und die Regulierungsbehörden bedeutet. Diese Fragen wird ein spannend besetztes Abschluss-Panel kontrovers weiterverfolgen: Es vereint die Ethikerin Elisabeth Ehrensperger, Direktorin der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-Swiss, die Grüne-Nationalrätin ­Aline Trede, Comcom-Präsident Christian Martin sowie Sunrise-CEO André Krause und Roi Tavor, Managing Director von Google Cloud.


Swiss Telecommunication Summit 2024

Asut-Seminar «Connected Data – smarte Netze für eine ­datengetriebene Schweiz»

18. Juni 2024
Kursaal Bern
Kornhausstrasse 3 

9:15 bis 16:00 Uhr

Programm und Anmeldung: events.asut.ch

Webcode
82s495WJ