Arbeiten mit Touristenvisa

Huawei unter Verdacht

Uhr | Aktualisiert

In der Dübendorfer Niederlassung von Huawei fand gestern eine Razzia statt. Das Unternehmen steht unter Verdacht, Chinesen mit einem Touristenvisa zu beschäftigen.

Auch in der Schweiz steht man dem chinesischem Technologiekonzern Huawei skeptisch gegenüber. Wie die Handelszeitung erfahren hat, fand gestern eine Razzia in der Dübendorfer Niederlassung statt. Huawei stehe unter Verdacht, chinesische Staatsangehörige mit Touristenvisa zu beschäftigen.

Wie aus einer Mitteilung der Kantonspolizei hervorgeht, hat diese bei der Kontrolle einer Firma in Dübendorf neun Personen aus Drittstaaten festgenommen. Diese hätten ohne entsprechende Bewillungen in der Firma gearbeitet. Ausserdem wurden zehn Personen angezeigt, die länger als die gesetzlich erlaubte, nicht bewilligungspflichtige Zeitspanne gearbeitet hatten.

Huawei-Sprecherin Michèle Wang-Spirig bestätigte gegenüber der Netzwoche, dass die Polizei gestern bei Huawei Schweiz auftauchte. Weitere Angaben wollte sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings nicht machen.

Derweil in den USA

Auch in den USA herrscht Skepsis gegenüber Huawei. Die US-Regierung sieht in Huawei ein Sicherheitsrisiko und fürchtet Spionage durch die chinesische Regierung. Daher schien es nicht verwunderlich, als Huaweis Finanzchef Eric Xu in der Financial Times bekannt gab, Huawei werde sich aus den USA zurückziehen und sich auf den Rest der Welt konzentrieren. Ganz so dramatisch sei es aber doch nicht, berichtet CRN.

Xu habe sich auf das Geschäft mit den Netzanbietern bezogen, meint Francis Hopkins, Leiter der Kommunikation im US-Headquarter. Huawei wolle auch weiterhin in den USA bleiben und dort den Enterprise-Bereich weiter ausbauen.