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KI in der Softwareentwicklung: Co-Pilot statt Konkurrent

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von Beat Fluri, CTO and Head of Technology & Innovation, Adnovum

Hochqualifizierte Softwareentwicklerinnen und -entwickler sind nach wie vor schwierig zu finden. Mit KI als Unterstützung können wir dem Mangel schrittweise entgegenwirken. Wie das heute schon funktioniert und ­warum diese Entwicklung begeistert.

KI ist eine mächtige Verbündete für Softwareentwicklerinnen und -entwickler. Sie kann Routineaufgaben automatisieren, die Codequalität verbessern, die Produktivität steigern und neue Lernmöglichkeiten eröffnen. Doch kann KI auch die menschliche Kreativität, das kritische Denken und die ethische Verantwortung ersetzen?

Vermutlich noch lange nicht. Anzunehmen ist, dass KI die Rolle von Softwareentwicklerinnen und -entwicklern grundlegend verändern wird. KI fungiert als Co-Pilot, der die Entwicklerinnen und Entwickler bei ihrer Arbeit unterstützt, aber nicht dominiert. Jessica, eine erfahrene Softwareentwicklerin, die KI in ihren Arbeitsalltag inte­griert hat, soll hier als Beispiel dienen.

Wie KI Entwicklerinnen und Entwickler gezielt unterstützt

Früher schrieb Jessica Code von Grund auf neu, optimierte, testete und verbesserte ihn. Heute erledigt generative KI viele dieser Aufgaben – in einem Bruchteil der Zeit. Wenn Jessica jetzt eine neue Funktionalität in einem Projekt einführen soll, beginnt sie mit der Ideenfindung. Sie beschreibt die technischen und geschäftlichen Vorgaben sowie ihre Vision der neuen Features. Dann bittet sie die KI um zwei Lösungsvarianten, wählt eine davon aus und schlägt Verfeinerungen vor.

Nun fordert sie die KI auf, Platzhalter-Code, Basis­strukturen und eine erste Implementierung für die Geschäftslogik zu erstellen. Sie verfeinert den Code und lässt Test-Cases erstellen, wobei sie stets die projektspezifischen Vorgaben im Blick behält.

Zum Schluss prüft Jessica das Ergebnis, das heisst, sie stellt sicher, dass der Code gereviewt wird, sicher und ethisch vertretbar ist. Denn sie trägt auch für den Beitrag der KI die volle Verantwortung.

Jessica nutzt also KI als Co-Piloten, um effizienter und dynamischer zu arbeiten. Sie spart Zeit und Ressourcen, steigert durch Iterationen mit Prompt Engineering die Qualität ihres Codes, erweitert ihr Wissen, fördert ihre Kreativität und konzentriert sich auf ihre menschlichen Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit und kritisches Denken.

Mittel gegen Fachkräftemangel – alles andere als paradox

KI hat einen weiteren Vorteil, der zunächst paradox anmutet: Sie kann helfen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Laut einer Studie der Universität Zürich rangieren IT-Entwicklerinnen und Analytiker an zweiter Stelle der Berufsgruppen mit dem akutesten Fachkräftemangel. Zwar hat sich die Lage gegenüber 2022 etwas entspannt. Die breitere Nutzung von KI könnte indes weitere Linderung bringen – und die digitale Transformation und Innovation in vielen Branchen und Regionen fördern.

Vertrauen erfahrene Entwicklerinnen wie Jessica auf KI als Co-Piloten, schaffen sie in kürzerer Zeit mehr. Sie können zudem ihre Fähigkeiten und ihr Wissen erweitern, indem sie mit verschiedenen Co-Piloten zusammenarbeiten, die auf eine bestimmte Aufgabe oder Domäne spezialisiert sind und in einem Multi-Agenten-Set-up miteinander interagieren. So lassen sich diverse Large Language Models (LLMs) je nach Anwendungsfall miteinander kombinieren, um hochwertigen Code zu generieren, zu testen oder zu optimieren. Nutzen und verknüpfen die Entwicklerinnen und Entwickler mehrere LLMs, ist es möglich, diese zu orchestrieren und anzuleiten, sogar selbst hervorragende Applikationen zu schreiben.

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