Dossier
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CH Open Source Awards 2010

Die Swiss Open Systems User Group/ch/open feiert am 1. September im Zürcher Kongresshaus die Gewinner der CH Open Source Awards. Mit den Auszeichnungen werden bisherige Engagements für die Förderung von Open-Source-Software (OSS) in der Schweiz honoriert.

In den drei Kategorien gibt es insgesamt vier Gewinner. Der Business Case Award richtet sich an Firmen oder öffentliche Institutionen, die OSS erfolgreich im Rahmen eines Informatikprojektes eingesetzt haben. Zu den Auswahlkriterien gehören unter anderem die öffentliche Wahrnehmung und die Verwendung offener Standards. An Communitys, Unternehmen oder öffentliche Institutionen, die selbst Software entwickeln und unter einer anerkannten Open-Source-Lizenz veröffentlicht haben, geht der Contribution Award. Hier zählen vor allem die Kriterien: wirtschaftlicher Nutzen und Konkurrenzfähigkeit mit kommerzieller Software. Der Advocacy Award schliesslich wird an engagierte Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Masse für die Förderung von OSS eingesetzt haben. Der Unterschied zu den anderen Kategorien ist hier, dass sich die Personen oder Gruppen nicht selbst um den Award bewerben, sondern von Dritten vorgeschlagen werden. Die achtköpfige Jury hat sich hier insbesondere auf die Kriterien Wirkung der Arbeit und Teamwork konzentriert. Insgesamt landeten 41 Bewerbungen auf dem Tisch von Florian Kammermann von ITpearls, Verantwortlicher der diesjährigen CH Open Source Awards. Daraus wurden drei bis vier Projekte je Kategorie nominiert.

Zu den Nominierten in der Business-Case-Kategorie gehörten: Run my Accounts, Doodle und der Kartenviewer des Geodatenportals. In der Contribution-Kategorie wurden das Software- Analyse-Tool Moose, das Open-Source- CRM OpenCRX, das Applikationsframework für Geschäftsanwendungen Eclipse Scout und Magnolia CMS nominiert. Beim Advocacy- Award haben es Theo Schmidt von der Wilhelm- Tux-Interessengruppe, Daniel Brunner vom Bundesgericht sowie die Nationalräte Edith Graf-Litscher und Christian Wasserfallen in die Nominierungsrunde geschafft. Nach Aussage der Jury war es keine leichte Aufgabe, aus den interessanten Bewerbungen die Preisträger zu küren. Beim Business Case Award konnten sich die Jurymitglieder dann auch nicht für einen Gewinner entscheiden: So landeten Run my Accounts und Doodle gemeinsam auf dem Siegerpodest. Dem Juroren Sebastian Spaeth von der ETH Zürich gefiel bei Run my Accounts besonders gut, dass das Programm alle Verbesserungen wieder an die  Open-Source-Gemeinde zurückgibt. Doodle hingegen beweise, «dass mit Open Source ein Produkt zum Marktführer werden kann. Dank eines ausgeklügelten Open-Source-Stacks schafft es Doodle, monatlich Millionen von zufriedenen Anwendern zu bedienen», meint Jurymitglied Corsin Camichel. Der Sieger des Contribution Awards, das Content-Management- System Magnolia, zeichnete sich gemäss Juror Cédric Hüsler von Day Software besonders dadurch aus, dass die Community von Kunden und Partnern in den Entwicklungsprozess einbezogen und die gewonnene Innovation in der Open-Source-Community weitergegeben werde.

In der dritten Kategorie konnten die beiden Politiker Edith Graf-Litscher und Christian Wasserfallen mit ihrem Engagement in der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit überzeugen. «Mit Edith Graf-Litscher und Christian Wasserfallen sowie vielen weiteren Nationalräten setzen sich Politiker auf höchster Ebene dafür ein, dass Open-Source- Software in der Politik, Verwaltung und in der Öffentlichkeit Sichtbarkeit und Anerkennung gewinnen», erklärt Juror Jan Fülscher von den Business Angels Schweiz. Alle Gewinner bekommen einen Pokal und auch die Nominierten gehen nicht mit leeren Händen nach Hause, sie erhalten ein Zertifikat.