Merkwürdiges aus dem Web

Googles Strategie gegen Malware aus dem ­Internet: kein Internet

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: hanss / Adobestock.com; Google)
(Source: hanss / Adobestock.com; Google)

msc. Der einzige gewinnbringende Zug ist, nicht zu spielen. Was schon 1983 ein pubertierender Matthew Broderick in John Badhams «War Games» erkannte, scheint nun auch die neue Cyberstrategie von Google zu sein. Der Tech-Gigant liess nämlich unlängst diese Bombe platzen: Er kappt rund 2500 Mitarbeitenden im Rahmen eines Pilotprogramms den Internetzugang. Ausgenommen sind Tools wie Gmail, Meet oder Drive, welche die Googelnden zwingend für ihre Arbeit brauchen. All das zum Schutz vor Cyberangriffen – so zumindest die offizielle Begründung für die Massnahme. Logisch: Wer nicht im Internet unterwegs ist, kann sich dort auch keine Schadsoftware einfangen. Womöglich will Google seine Angestellten damit aber auch einfach davon abhalten, während der Arbeitszeit online zu shoppen, Bing zu verwenden oder eine nette Partie Online-Schach zu spielen.

Ist doch alles Käse …

zwi. Käsefälscher in den USA haben eine ganz besondere Vorliebe. Sie klauen nämlich vorzugsweise den Namen des kultigen Parmigiano Reggiano und verkaufen ihre Produkte unter gefälschtem Prädikat. Dem möchten nun die Hersteller des echten italienischen Parmesans entgegenwirken. Aus diesem Grund testen sie laut dem «Wall Street Journal» verdauliche Mikrochips, die in das Etikett des Käselaibs implantiert werden. Jeder Mikrochip enthält eine eigene Serien­nummer und nutzt die Blockchain-Technologie. Somit können Käse-Distributoren die Echtheit ihres Parmesans verifizieren und sogar dessen Entstehungsgeschichte zurückverfolgen. Ob die Chips ebenfalls nach Käse schmecken, bleibt zu hoffen. Sollten Käsefans tatsächlich in den Genuss eines Mikrochips kommen, müssen sie aber keine Angst haben. Man könne mit den Mikrochips keine Menschen tracken, versichert der Hersteller. Na dann, bleibt nur zu sagen: Mahlzeit! Und am Ende zählt doch nur: Käse gut, alles gut.

Dubiose Pseudo-Kirche kämpft gegen Recht auf Reparatur

jor. Die Scientology-Sekte kämpft in den USA gegen das Recht auf Reparatur. Sie reichte eine Petition gegen die Umgehung von Softwaresperren zur Reparatur bestimmter elektronischer Geräte ein, wie «Future­zone» berichtet. Konkret geht es wohl um das berüchtigte «E-Meter» – ein Apparat, den der Scientology-Gründer und Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard entwickeln liess. Das Gerät soll angeblich Änderungen des elektrischen Widerstands im Körper sichtbar machen. Die Versuchspersonen müssen zu diesem Zweck zwei Elektroden in den Händen halten. Mit diesem Apparat versuchen die Mitglieder der Sekte, potenzielle Mitglieder zu rekrutieren, indem sie ihnen vorgaukeln, aufgrund der Zeigerbewegung auf dem Apparat auf psychische Zustände schliessen zu können. Das ist natürlich Humbug – doch leider lassen sich viele Leute genau auf diese Weise in die Fänge locken. Für die Sekte geht es also um viel Geld: Für einen E-Meter verlangt Scientology von seinen Mitgliedern dem Bericht zufolge 7428 US-Dollar. Die Herstellungskosten liegen allerdings nur bei etwa 100 Dollar. Mit der ­Petition will die Sekte, die sich selbst aus steuerlichen Gründen als Kirche bezeichnet und einer Fantasie­figur namens Xenu sowie dem Schauspieler Tom Cruise huldigt, wohl verhindern, dass die besonders Findigen unter ihren Mitgliedern herausfinden, wie man das Gerät flicken oder günstiger produzieren kann.

Flügel versus Fasern: Wer macht das Rennen? 

tme. Welcher Kommunikationsvermittler ist wirklich schneller: Brieftaube oder Glasfaserverbindung? Dieser Frage ging Tech-Youtuber Jeff Geerling nach. In einem Experiment schnallte er drei Ein-Terabyte-Flashspeicher an eine Brieftaube. Diese legte in weniger als einer Minute rund eine Meile zurück. Geerling leitete da­raus ab, dass der schnelle Vogel auf Strecken von bis zu 600 Meilen der Internetverbindung nicht nur Konkurrenz machen, sondern diese sogar hinter sich lassen könne. Einziger Haken: Auf langen ­Distanzen zieht die Brieftaube den Kürzeren. Sie findet nur bei kurzen Distanzen den Weg zurück ins heimische Nest. Ein weiterer Nachteil der gefiederten Datenübertragung: Auf dem Transportflug besteht erhöhte Paketverlustgefahr. Raub­vögel machen nämlich gerne Jagd auf Brieftauben. Internetanbieter sollten sich allerdings nicht zu sehr freuen. Geht es um Höchstübertragungsraten, müssen viele von ihnen Federn lassen – die versprochenen Geschwindigkeiten  erreichen die meisten von ihnen nämlich nicht.

Auch ohne Spritze an die Spitze dopen

dwa. Am 27. August hat der 40. Marathonlauf in Mexiko-Stadt stattgefunden. 30 000 Personen nahmen daran teil. Von diesen wurden jedoch ganze 11 000 als disqualifiziert. Die Gründe haben allerdings wenig mit Vorausscheidungen oder Doping zu tun. Dass das Rennen für über ein Drittel der Teilnehmenden ein unrühmliches Ende nahm, liegt daran, dass sie alle dabei erwischt wurden, wie sie eine Abkürzung per Bus, Auto oder U-Bahn genommen hatten. Der Betrug wäre wohl nie aufgeflogen, hätten die Fehlbaren nur keinen Trackingchip getragen. Diesen bekamen alle Teilnehmenden noch vor Beginn des Rennens auf Geheiss der mexikanischen Sportbehörde verpasst. Warum so viele von ihnen auf die offensichtlichste Art und Weise versucht haben, zu betrügen, ist schnell geklärt. Es dürfte wohl mit dem Boston-Marathon zu tun haben. Um sich für dieses prestigeträchtige Rennen zu qualifizieren, muss man zuvor eine Marathonstrecke innerhalb einer gewissen Zeitspanne erfolgreich absolviert haben. Für Mexiko-Stadt ist die Geschichte nichts Neues. Schon 2017 liessen sich Tausende beim Schummeln erwischen. Bleibt nur die Frage, wie sich die vermeintlich schnellsten ­Marathonsünder aus Mexico City in Boston angestellt hätten.
 

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