Cybernet plant Übernahme von Green.ch AG

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Cybernet (Schweiz) AG plant die Übernahme der Green.ch AG. Diese ist innerhalb der Green.ch Holding AG für ADSL, mails.ch und MFS/VPN zuständig, die übrigen Geschäftsbereiche der Green.ch Holding AG (unter anderem mit dem Geschäftsbereich Webkurier AG mit Hosting oder Dial-in und Green Productions mit Webdesign) wären von der Übernahme nicht betroffen. Wie René M. Waser, CEO von Cybernet (Schweiz) AG, dem NetzwocheTicker bestätigte, laufen die Verhandlungen bereits. Auch Green.ch-Chef Guido Honegger bestätigte Gespräche mit Cybernet, die erst vor kurzem von der Viatel Holding (Bermuda) Limited, London, übernommen wurde, wollte aber nichts ganaueres dazu sagen. Am Freitagnachmittag schaltete Green.ch auf ihrer Website eine kurze Meldung auf, in der die Verhandlungen mit Cybernet dementiert werden, am Samstag hiess es dann allerdings, green.ch prüfe seit längerem eine Neupositionierung im ADSL-Bereich. Die daraus entstandenen Gerüchte würden aber nicht kommentiert. Gemäss Waser wiederum hat Viatel seit der Neustrukturierung unter Chapter 11 genügend Cash, mit dem Umsatz hinzu gekauft werden soll. In der Schweiz steht Green.ch AG auf der Wunschliste, denn sowohl Cybernet (Schweiz) AG als auch Green.ch AG sind beim ADSL-Geschäft vor allem im Business-Bereich stark. Gemäss Waser haben beide Provider etwa gleich viele Geschäftskunden unter Vertrag. Bei Green.ch kommt allerdings noch eine grosse Zahl von Privatkunden hinzu, die auch von Cybernet weiter betreut werden sollen. Einig sind sich Green.ch-Besitzer Honegger und Waser allerdings noch nicht bezüglich des Preises. Von Brancheninsidern wurde ein Preis in zweistelliger Millionenhöhe genannt, über den noch verhandelt wird. Honegger selbst hatte vor etwa zwei Jahren Green.ch zu einem deutlich tieferen Preis per MBO aus Cable & Wireless herausgekauft. Umstritten ist laut Waser derzeit noch, inwiefern die Leistungen, die gegenüber den ADSL-Kunden von Green.ch noch erbracht werden müssen, den Kaufpreis beeinflussen könnten. Die Situation im ADSL-Geschäft ist bei Green.ch jedenfalls nicht zum besten bestellt. Wegen einem Einbruch im ADSL-Neukundengeschäft musste der Brugger Provider vor wenigen Tagen neun Mitarbeiter entlassen. Cybernet (Schweiz) AG arbeitet laut Waser seit eineinhalb Jahren profitabel. Von Honegger wird erzählt, dass er sich stärker beim FCZ engagieren wolle, deren Sponsor er mit seiner Green.ch Holding ist, man munkelt, er wolle sogar FCZ-Präsident werden.