Interview

«Von den Teilnehmern ist Einsatzbereitschaft und Siegerwille gefordert»»

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Am Zürcher Hauptbahnhof sind Ende September die Berufsmeisterschaften zu Ende gegangen. Die Ressortleiterin der ­Berufsmeisterschaften bei ICT-Berufsbildung, Barbara Jasch, und Andrea Schürpf, Leiterin Kommunikation und Marketing, ­geben einen Einblick hinter die Kulissen.

An der ICT Award Night hat ICT-Berufsbildung Schweiz die Gewinner der ICT-Berufsmeisterschaften ausgezeichnet. Wie verlief die Wahl?

Barbara Jasch: Alle 93 Teilnehmenden der ICT-Skills 2016 in den 4 Wettbewerbskategorien haben sich über die Regionalmeisterschaften qualifiziert. Das heisst konkret, dass diese 93 die besten ICT-Nachwuchskräfte sind, weil sie sich engagieren und fachlich gute Leistungen bringen.

Wie gross war das Teilnehmerfeld?

Jasch: An den Regionalmeisterschaften nahmen 2016 in den 4 Wettbewerbsfeldern rund 230 Lernende teil. Die ­Regionalmeisterschaften fanden in 9 Kantonen statt. Da die Teilnahme freiwillig war, war das Mengengerüst allenfalls nicht so gross, dafür stimmte die Qualität der Leistungen.

Hat Sie einer der Sieger des «ICT Education & Training Awards» ­besonders beeindruckt?

Andrea Schürpf: Besonders beeindruckt hat uns sicherlich das Kantonsspital Graubünden, das in der Kategorie «Verwaltung/NPO» siegte. Das 50-köpfige ICT-Team betreut die hochkomplexe Serverlandschaft des Spitals. Die sehr breite und vielfältige Ausbildung der Lernenden, die selbstständigen Projekte und auch die konsequente Förderung der ICT-Mitarbeitenden überzeugten. Aber auch die weiteren Sieger Competec Gruppe, Steffen Informatik und ICT-Berufsbildungscenter beeindruckten durch innovative Ansätze in der ICT-Aus- und Weiterbildung.

Warum fand die Berufsmeisterschaft im Hauptbahnhof Zürich statt?

Schürpf: Den Hauptbahnhof Zürich als Austragungsort der Berufsmeisterschaft zu wählen, war ein bewusster Entscheid hin zu einer Öffentlichkeit, die wohl so an keiner anderen Location erreicht werden kann. Durch den HB Zürich laufen täglich tausende Pendler. Ziel war es, auch nicht ICT-affine Personen für Themen zu sensibilisieren, die unseren digitalen Alltag formen und zukünftige Entwicklungen prägen, daher auch das Motto «Informatik.Macht. Zukunft.»

Jasch: Der HB Zürich ist ein sehr guter Standort für Marketing, das auf die Bevölkerung abzielt. Die ICT-Branche braucht noch viel mehr Öffentlichkeitsarbeit, um die ­Berufsbilder, die unsere Zukunft mitbestimmen werden, publik zu machen. So kann mit einer öffentlichen Veranstaltung Neugier geweckt und es können viele Fragen beantwortet werden.

Gab es Feedbacks von Pendlern?

Schürpf: Ja, das Feedback war sehr positiv. Ein sehr durchmischtes Publikum kam durch diese sehr zentrale Location in Kontakt mit ICT-Themen und lernte konkrete Anwendungsbeispiele kennen. Pendler und Passanten verweilten an den Ständen und erkundigten sich etwa über die Berufsmeisterschaften, interessierten sich für die konkreten Aufgaben der Teilnehmenden und fragten nach möglichen Einstiegs- und Weiterbildungschancen in das ICT-Berufsfeld.

Die Gewinner nehmen an der Weltmeisterschaft 2017 in Abu ­Dhabi teil. Wie geht es nun weiter?

Schürpf: Mitte Oktober wird das Assessment durchgeführt, wo in jeder Wettbewerbskategorie vier Personen eingeladen sind, daran teilzunehmen. Dies findet an eineinhalb Tagen statt. In persönlichen Gesprächen und einem «Stresswettkampf» wird die Wettbewerbstauglichkeit überprüft. Der «WorldSkills-Experte» entscheidet sich dann für einen Kandidaten und danach beginnt die Vorbereitung auf Abu Dhabi. Einerseits die fachliche Vorbereitung mit dem Experten, allenfalls am Arbeitsplatz und am Wochenende. Und andererseits mit Swiss-Skills, wo die Nationalmannschaft in den etwa 45 Berufen geformt wird. Von den Teilnehmern wird hohe Einsatzbereitschaft und Siegerwille gefordert.

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