Online-Schalter für KMUs

Universität St. Gallen zieht positive Zwischenbilanz zu "StartBiz"

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Die Universität St. Gallen hat im Auftrag des Seco den Mehrwert des Online-Schalters "StartBiz" untersucht. Die Studienautoren zogen eine positive Zwischenbilanz. "StartBiz" ist eines der ersten E-Government-Portale des Bundes.

(Source: Gina Sanders / Fotolia.com)
(Source: Gina Sanders / Fotolia.com)

Seit 2004 können Unternehmen online gegründet werden. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) entwickelte hierzu das Online-Portal "StartBiz". Zusätzlich zur Firmengründung können Unternehmen auch die Anmeldung zur Mehrwertsteuer, AHV und Unfallversicherung online abwickeln, wie das Seco schreibt. Von 2011 bis 2015 wurden rund 20'000 Registrierungen auf "StartBiz" vorgenommen.

Kosten- und Zeitersparnis

Die Universität St. Gallen untersuchte in einer Studie, wie das Angebot angenommen wird und wie die Nutzer es einschätzen. Dazu befragten die Forscher Anwenderunternehmen in einer Online-Umfrage. Die Ergebnisse präsentierten die Forscher im Rahmen der IFIP EGOV-EPART 2017 Conference in St. Petersburg. Die Studie ist auf der Website des Seco frei zugänglich.

Insgesamt führte das Portal gemäss der Studie zu Kosteneinsparungen von rund 5,8 Millionen Franken im Jahr. Abzüglich der Kosten für die Plattform von 400'000 Franken liegt der Mehrwert daher bei 5,4 Millionen Franken. Beispielsweise koste die Gründung einer Einzelfirma online im Schnitt 2200 Franken weniger als auf dem analogen Weg, rechnen die Autoren vor. Auf Basis dieser Angaben zogen die Forscher unter finanziellen Gesichtspunkten eine positive Zwischenbilanz des Projekts.

Vor allem von Einzelfirmen genutzt

Der Anteil der Einzelfirmen, die über "StartBiz" ins Handelsregister eingetragen wurden, ist gestiegen. Im Jahr 2011 waren es noch 21 Prozent. Bis zum Jahr 2013 stieg der Anteil auf 26 Prozent. Damit wird jede vierte Einzelfirma über das Portal eingetragen. Nach Rechtsform aufgeschlüsselt machen folglich die Einzelfirmen den Löwenanteil der registrierten Firmen aus. Einzelfirmen kommen auf einen Anteil von 84 Prozent. Die Rechtsform GmbH hält einen Anteil von 10 Prozent. AGs kommen auf 2 Prozent.

Zwei Drittel der befragten Firmen gaben an, dass sie das Portal vor allem wegen der Zeitersparnis nutzten. Die Hälfte der Befragten versprach sich zudem eine Kostenersparnis.

Jeder zweite Nutzer verwendete das Portal jedoch nur ein einziges Mal. "Fast 80 Prozent der Anwender nutzten das Tool spätestens nach einem Monat nicht mehr", ist eine weitere Erkenntnis der Umfrage. Die wiederkehrenden Nutzer machen also nur einen kleinen Anteil aus.

Mehrheit ist zufrieden

Der beliebteste Dienst ist die Anmeldung der AHV. 41 Prozent der Nutzungen entfielen auf diesen Dienst. Die Eintragung in das Handelsregister kommt auf einen Anteil von einem Drittel. Die Mehrwertsteuerabwicklung erreichte einen Anteil von 16 Prozent und die Unfallversicherung 12 Prozent.

Mehrheitlich zeigten sich die Nutzer mit "StartBiz" zufrieden. Ein Drittel gab das Urteil "sehr zufrieden" ab, und 57 Prozent waren "zufrieden". Ein negatives Urteil gaben 10 Prozent der Befragten ab. "Unzufrieden" waren gemäss der Erhebung 6 Prozent und "sehr unzufrieden" 4 Prozent.

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