Probleme bei der Zollverwaltung

IT-Panne lässt Export stillstehen

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Wegen einer IT-Panne war der Export von Spediteuren ins Ausland in den vergangenen Tagen stark beeinträchtigt. Wartezeiten und Mehraufwand hätten stündliche Kosten von zehntausend Franken verursacht. Die Eidgenössische Zollverwaltung arbeitet an einer langfristigen Lösung.

(Source: Quelle: YvonneH/pixabay.com/CC0 Public Domain)
(Source: Quelle: YvonneH/pixabay.com/CC0 Public Domain)

Ein IT-Problem bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hat diese Woche während anderthalb Tagen dazu geführt, dass Spediteure ihre Waren nicht mehr aus der Schweiz ins Ausland exportieren konnten. Die so entstandenen Wartezeiten hätten pro Stunde Kosten in der Höhe von 10'000 Franken für einzelne Spediteure verursacht, berichtet SRF.

Das Problem trat laut SRF bei der Abfertigung von Lastwagen am Zoll auf. Betroffen war ein Computerprogramm, das für die Erfassung von Ex- und Import zuständig sei. Dessen Ausfall habe Wartezeiten und Mehraufwand nach sich gezogen.

Stau an der Grenze

"Das Problem ist natürlich gravierend, weil die LKWs sich dann sofort zu stauen beginnen, weil sie nicht mehr abgefertigt werden können", zitiert SRF Tom Odermatt vom Verband der Schweizer Spediteure. Das Problem sei nicht neu, es habe sich in den vergangenen zwölf Monaten verstärkt.

Wie David Marquis, Mediensprecher der EZV, auf Anfrage sagte, trat das Problem am Montag zwischen 8:00 und 21:00, am Dienstag zwischen 8:21 und 11:21 sowie am Mittwoch zwischen 9:51 bis 12:45 auf.

Zollverwaltung sucht nach Ursachen

Die Ursache für die IT-Panne sei dezeit noch unklar. "Wir arbeiten gegenwärtig noch mit Hochdruck an der Ursachen- und Störungsanalyse und sind dabei in intensivem Austausch mit unserem Leistungserbringer, dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation. Dies um sowohl Sofortmassnahmen als auch nachhaltigen Lösungen zu erarbeiten", sagte Marquis.

Das heute benutzte System namens NCTS sei seit 18 Jahren im Einsatz. "Die Informatik-Landschaft der Eidgenössischen Zollverwaltung ist historisch gewachsen und besteht heute aus einer Vielzahl von Insellösungen", so Marquis weiter. "Zudem sind verschiedene Anwendungen – wie auch die Frachtsysteme NCTS – in die Jahre gekommen. Für die EZV bedeutet dies, dass in den nächsten Jahren grosse Investitionen in die IT erforderlich sind."

Die Eidgenössische Zollverwaltung investiert im Moment rund 400 Millionen Franken in ein Digitalisierungs-Programm namens "DaziT". Es soll die Verwaltung effizienter machen und 2023 abgeschlossen sein. Christian Bock, Direktor der Eidgenössischen Zollverwaltung, sprach darüber am letzten "eGovernment Symposium".

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