"Heisenbergs Apotheke"

Berner Polizei hebt millionenschweren Online-Drogenring aus

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von Maximilian Schenner und tme

Die Kantonspolizei Bern will einen Online-Drogenhandel in Millionenhöhe aufgedeckt haben. Drei mutmassliche Betreiber von Drogenplattformen und eine Kurierin sind in Haft. Sie sollen unter anderem Kokain, Amphetamine und Medikamente verkauft haben.

(Source: Colin Davis / unsplash.com)
(Source: Colin Davis / unsplash.com)

Die Kantonspolizei Bern hat eine Gruppierung gefasst, die in grossem Stil Drogen über das Internet verkauft haben soll. Gemäss einer Mitteilung der Kapo Bern handelt es sich dabei um Online-Drogenhandel in Millionenhöhe. 

Die Kapo Bern habe zunächst Hinweise bekommen, dass über den Messenger-Dienst Telegram Drogen verkauft werden. Im Februar 2022 hätten die Behörden dann "umfangreiche Ermittlungen" aufgenommen. Im Zuge dessen stiess man unter anderem im Darknet auf die eigens angelegten Drogenplattformen "Candy Shop by Vespair" und "Heisenbergs Apotheke". Über diese Marktplätze hätten die Täter gegen Bitcoin-Zahlungen Drogen und Medikamente verkauft und per Post verschickt.

Anlehnung an "Breaking Bad"

Die Plattform-Bezeichnung "Heisenbergs Apotheke" ist wohl eine Anspielung auf den Protagonisten der TV-Serie "Breaking Bad". Dieser baut sich unter dem Pseudonym "Heisenberg" im Laufe der Serie ein Drogenimperium auf. Tatsächlich erinnere der Aufbau des Drogenhandels an die US-amerikanische Serie, wie die Kantonspolizei schreibt.

Die Täterinnen und Täter hätten Heroin, Kokain, Methamphetamin und Amphetamin, LSD, MDMA, 3-MMC, XTC, 2C-B, Cannabisprodukte und weitere Drogen sowie starke Medikamente verkauft, gab eine Sprecherin der Polizei gegenüber "20 Minuten" an. Die Lieferungen seien an Abnehmer in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Irland, Tschechien und Schweden sowie in die USA und nach Neuseeland und Australien gegangen, heisst es weiter. 

Betreiber in Haft

Die drei mutmasslichen Betreiber der Plattformen sind laut der Polizei in Haft, ebenso eine mutmassliche Drogenkurierin. Auch zwei weitere Kuriere und eine Kurierin habe man identifizieren können. Gemäss den Behörden hätten die Beschuldigten Betäubungsmittel im Mehrkilobereich an etwa 1000 Kundinnen und Kunden geliefert und damit Umsätze in Millionenhöhe lukriert.

Übrigens: Anfang 2023 liessen die Polizeien von vier europäischen Ländern ein Netzwerk von Krypto-Schwindlern hochgehen. Diese machten ihre Gewinne, indem sie ihren Opfern angebliche Krypto-Investitionen aufschwatzten. Mehr dazu lesen Sie hier.

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