10 Prozent mehr Online-Bestellungen als im Vorjahr

5,3 Milliarden Franken Umsatz im Online- und Versandhandel

Uhr | Aktualisiert

Der Online-Versandhandel wächst und macht mittlerweile 5 Prozent des gesamten Detailhandelsvolumens in der Schweiz aus. Die beliebtesten Sortimente waren dabei Textilien und Heimelektronik. Insgesamt bestellten Privatpersonen in der Schweiz für 5,3 Milliarden Franken Waren.

Der Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV hat zusammen mit der GfK seine alljährliche Gesamtmarkterhebung für den Online- und Distanzhandel in der Schweiz durchgeführt. 5,3 Milliarden Franken Umsatz seien im vergangenen Jahr im Online- und Versandhandel generiert worden, wie es in einer Pressemitteilung heisst.

Heimelektronik und Textilien beliebt

Dabei seien vermehrt Heimelektronik und PC-Artikel online bestellt worden. Mit einem Wachstum von 6,7 Prozent auf einem Umsatzvolumen von 1,1 Milliarden Franken sei dieser Bereich umsatzmässig zum beliebtesten Online- und Versandhandels-Sortiment geworden. Auch der Bereich Textilien hat im vergangenen Jahr eine Milliarde Franken Umsatz generiert. Die Textilien liegen auf der Beliebtheitsskala im Online- und Versandhandel an zweiter Stelle. Obwohl der Markt im vergangenen Jahr stagnierte, sei immer noch 1 Milliarde Franken über den Online- und Versandhandel generiert worden. Auffallend: Während in anderen Sortimenten die Retouren sehr tief liegen würden, werden bei Textilien rund 37 Prozent der Pakete retourniert.

Nicht gut ergangen ist es dem Bereich: CD/DVD/Bücher. Rund 8 Prozent Umsatzeinbussen mussten die Anbieter mit Sitz in der Schweiz hinnehmen. Die Analysten der GfK vermuten, dass hier insbesondere die Euroschwäche, verbunden mit einer hohen Zoll- und MWST-Freigrenze, dazu geführt haben, dass vermehrt im Ausland eingekauft worden sei.

Im Netz auf Rechnung bestellt

Rund 80 Prozent aller Transaktionen werden laut GfK mittlerweile über das Internet abgewickelt. Die restlichen 20 Prozent erfolgen als Telefonbestellungen oder über den Postweg. Der Anteil an mobilen Bestellungen sei – trotz Verdreifachung im vergangenen Jahr – noch bescheiden, wird aber laut GfK im laufenden Jahr mit ähnlicher Kadenz steigen. Die Schweizer Konsumenten bevorzugten im vergangenen Jahr - trotz sehr hoher Online-Bestellquoten - immer noch den Kauf auf Rechnung. Laut Erhebungen der GfK bezahlten 88 Prozent der Kunden gegen Rechnung. Im europäischen Vergleich seien die Schweizer damit Spitzenreiter. Erst 7 Prozent der Kunden bezahlten ihre bestellte Ware mit Kreditkarte.

Weiter steigende Umsätze

Die GfK sagt dem Online-Versandhandel auch für das laufende Jahr steigende Umsätze voraus. Gewinner werden diejenigen Unternehmen sein, die es verstehen, zum Zeitpunkt des Kaufentscheides beim Kunden präsent zu sein, oder, die ein aussergewöhnliches Leistungsversprechen einhalten können. Die bisher viel diskutierten Grenzen zwischen "online, offline, mobile und stationär" würden nach und nach verschwinden. "no line" müsse sich früher oder später bei allen Händlern durchsetzen.