Weniger Betrugsfälle

Kreditkartenbetrug verlagert sich ins Internet

Uhr | Aktualisiert

Die Anzahl Fälle von Kreditkartenbetrug hat in der Schweiz in den letzten Jahren abgenommen. Ausserdem finden Betrügereien heutzutage meist im Internet, das heisst ohne physische Präsenz der Karte, statt.

Sicherheitsexperte Klaus Rixecker von Swisscard (Quelle: Swisscard )
Sicherheitsexperte Klaus Rixecker von Swisscard (Quelle: Swisscard )

Die Interessengemeinschaft Schweizer Kartenanbieter, die verschiedenste Akteure aus dem Kreditkartengeschäft wie zum Beispiel Mastercard, UBS, Cornercard, Swisscard oder Six vereint, hat heute an einem Round Table das Thema "Sicherheit bei Kartenzahlungen" mit Medienvertretern diskutiert.

Betrugsfälle rückgängig

Sicherheitsexperte Klaus Rixecker von Swisscard erklärte, dass die Anzahl der Kreditkarten-Betrugsversuche in der Schweiz seit 2007 stark abgenommen habe. Entscheidend hierfür sei einerseits die Einführung von Chips und Pin-Codes, anderseits die Verwendung des Sicherheitsstandards 3-D Secure für Online-Einkäufe. Im Gegensatz zu früher fände Kreditkartenbetrug dafür fast immer im Internet statt. Zur klassischen Kartenfälschung käme es nur noch selten. Konkret sehen die Zahlen folgendermassen aus: 80 Prozent der Betrügereien werden mit im Internet gestohlenen Daten verübt, 20 Prozent mit der Fälschung von Kreditkarten.

Als Unternehmen verfüge Swisscard über ein Präventionsprogramm, erklärte Rixecker weiter. Dazu würden nebst der Ausstattung der Karten mit den oben genannten Sicherheitsmerkmalen wie Chip oder 3-D Secure auch die Information der Kunden, die Schulung von Händlern und Personal oder interne Richtlinien und Standards gehören.

Phishing vs. Skimming

Die beiden bekanntesten Formen des Kreditkartenbetrugs sind Phishing und Skimming. Bei ersterem geht es darum, dass Betrüger versuchen, mit gefälschten E-Mails an die Daten der Karteninhaber zu gelangen. Grundsätzlich gelte hier, dass man niemals seine Kreditkartendaten per Mail an jemanden senden solle. Bei zweitem werden entweder der Magnetstreifen oder die Daten einer Kreditkarte kopiert und dann von Betrügern verwendet. Somit gehören Hackerangriffe auf Retailer, wie zum Beispiel im Fall von Target in den USA, auch in diese Kategorie.

Klaus Rixecker sagte hierzu, dass man nicht verhindern könne, dass "bei Händlern eingebrochen wird". Er betonte aber, dass für den Kunden, solange er sich korrekt verhalte, keinerlei Risiko bestehe und er im Falle eines Betrugs entschädigt werde. Grundsätzlich gelte, dass man bei Betrugsverdacht unbedingt seine Kreditkarte sperren lassen und den Pin-Code niemals auf sich tragen solle. Bei Onlinehändlern gelte, dass man nur bei bekannten, zuverlässigen Lieferanten einkaufen solle. Ausserdem solle man darauf achten, dass man die URL des Retailers immer selbst in den Browser eingebe.

Kampagne zur Förderung des Kartengebrauchs

Die IG Schweizer Kartenanbieter präsentierte während des Round Tables auch eine letztes Jahr lancierte Werbekampagne, mit der der Kreditkartengebrauch hierzulande gesteigert werden soll. Zurzeit liege die Schweiz hier im europäischen Mittelfeld, nach Skandinavien, aber vor Deutschland.

Das Werbevideo zur Kampagne sehen Sie hier:

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