Hands-on: Ascend Mate 7

Huaweis Akkuwunder im iPhone-6-Plus-Format

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Huaweis neues Phablet-Flaggschiff Ascend Mate 7 hat im Hands-on-Test durch seine lange Akku-Ausdauer überzeugen können. Die Verarbeitung ist solide und es bietet interessante Features. Dabei ist das Mate vergleichsweise günstig.

Auf der IFA 2014 hat Huawei sein neuestes Phablet-Flaggschiff namens Ascend Mate 7 vorgestellt. Seit Ende des letzten Jahres ist es auch in der Schweiz zu haben. Momentan bewirbt Huawei das Modell auch massiv, unter anderem mittels zweier Werbetrams in Zürich und Bern.

Huawei vertreibt das Mate 7 in zwei Versionen. Die Standardversion in den Farben Moonlight Silver und Obsidian Black hat einen internen Speicher von 16 GB und einen Arbeitsspeicher von 2 GB. Eine etwas leistungsstärkere Version mit goldenem Anstrich bietet doppelt so viel internen Speicher und stellt 3 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Auch ist das Modell Dual-SIM-fähig, was bei Phablets nur selten anzufinden ist. Zunächst vertreibt Huawei dieses Modell aber nur über Digitec. Ansonsten sind die Modelle identisch.

Erweitert werden können beide Geräte mit einer Micro-SD-Speicherkarte von bis zu 128 GB. Als Betriebssystem dient Android Kitkat (4.4.2). Das Display hat eine Full-HD-Auflösung von 1080 x 1920 Pixel.

Solide Verarbeitung

Das Mate 7 ist nur etwas grösser als das Konkurrenzprodukt iPhone 6 Plus, bietet mit 6 Zoll aber einen 0,5 Zoll grösseren Bildschirm. Fast die gesamte Vorderseite ist durch den Bildschirm ausgefüllt und nur ein minimaler Rand verbleibt. Die Aluminiumhülle wirkt hochwertig. Das Design ist solide und bietet keine Überraschungen.

Das Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt. Leichte Abzüge gibt es für die Verarbeitung der Rückseite, die Spaltmasse zwischen den einzelnen Teilen hätten etwas kleiner ausfallen können. Etwas störend war auch die hervorstehende Kamera. Durch diese wackelt das Phone, wenn man es liegend auf dem Tisch bedient.

Die Kameraleistung konnte überzeugen. Nur bei schlechtem Licht zeigten die Bilder schnell Rauschen. Hingen produzierte das Gerät sehr gute Video-Aufnahmen. Leider war das Video-File dabei auch sehr gross. Ein Video von etwas mehr als einer Minute hatte leicht einen Speicherbedarf von 100 Megabite und mehr.

Features

Sehr nützlich war der Fingerabdruck-Scanner auf der Rückseite. Bis zu fünf verschiedene Finger können dort zum Entsperren des Phones hinterlegt werden. Dabei ist es irrelevant, in welchem Winkel der Finger auf die Fläche gelegt wird. Ein kurzer Griff auf die Rückseite reichte aus, um das Phone freizugeben. Nur bei feuchten oder frisch eingecremten Fingern hatte das Gerät manchmal Probleme.

Bei der Texteingabe hat Huawei die Swype-Funktion standardmässig mit eingebaut. Hiermit lassen sich auch komplexe Wörter durch Wischen auf der Tastatur schreiben, indem über die betreffenden Buchstaben gefahren wird. Nach etwas Eingewöhnung war dies ein sehr bequemes Feature.

Starke Akku-Leistung

Mit einer Lade-Kapazität von 4100 mAh zählt der Akku des Ascend Mate 7 zu den Grössten auf dem Markt. Bei normaler Nutzung hielt das Smartphone locker mehr als zwei Tage durch. Auch über Nacht verliert das Gerät im Stand-by Modus nur um die 5 Prozent Akkuladung. Besonders angenehm war das Gefühl, dass der Akkustand nicht bei jedem An- und Ausschalten gleich um einen Prozentpunkt sank.

Damit der Akku noch länger durchhält, hat Huawei zusätzliche Tools zum Energie-Management bereitgestellt. Sobald eine App sehr viel Leistung im Hintergrund beansprucht, informiert das Betriebssystem darüber. Mit wenigen Fingerbewegungen lassen sich gleich alle Apps schliessen.

Wie schon beim Huawei Ascend G7 hat auch das Mate 7 die Ultra-Energiesparfunktion integriert. Bei nur noch geringem Akku-Stand lässt sich das Smartphone damit in einen Sparmodus versetzen, der nur noch das Telefonieren und SMS-Schreiben ermöglicht. Somit soll die Erreichbarkeit mehrere Stunden gesichert werden, ehe das Gerät wieder an die Steckdose muss.

Auch durch anspruchsvolle Spiele, die viel Grafikleistung verlangen, ging dem Mate so schnell nicht die Puste aus. Nachdem das Gerät mehr als vier Stunden in Kinderhänden zum Spielen war, hatte es immer noch fast 50 Prozent Akkuladung übrig. In Sachen Akkuleistung konnte das Mate 7 die Redaktion vollumfänglich überzeugen.

Mässige Tonqualität

Negativ aufgefallen ist hingegen die schlechte Sound-Qualität der Lautsprecher. Schon bei normaler Lautstärke klangen sie etwas hohl und blechern, etwa beim Telefonieren mit Lautsprecher. Auch die mitgelieferten Kopfhörer konnten mit ihrer Klangqualität nicht überzeugen.

Bedingt durch die Grösse des Phones war das Telefonieren in der Hand beschwerlich. Auch mit vergleichsweise grossen Händen war das Phone nur schwer zu halten und man musste sich vorsehen, nicht die an der Seite angebrachten Knöpfe zu berühren. Dies ist jedoch nicht dem Geräte alleine, sondern vielmehr dem Phablet-Format zuzuschreiben.

Vom Gewicht her war das Phone durchaus angenehm. Laut Herstellerangaben ist es mit 185 Gramm nur leicht schwerer als beispielsweise das iPhone 6 Plus.

Fazit

Mit einem UVP von 549 beziehungsweise 599 Franken für des Premium-Modell bietet das Huawei Ascend Mate 7 sehr viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld.
Besonders die lange Akkulaufzeit ist ein grosses Plus des Geräts. Auch wenn Lautsprecher und Kamera nicht das Beste auf dem Markt sind, so kann Huaweis Phablet durchaus mit den Konkurrenzprodukten mithalten.

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