Partner-Post Statement von Jean-Claude Jolliet, GfK Switzerland – a NielsenIQ Company

"Schweizer Onlinekonsum wächst 2024 erneut"

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Der Onlinehandel in der Schweiz ist in bestimmten Warengruppen wegen Klein­paketen aus Asien unter Druck. Jean-Claude Jolliet, Client Business Partner, GfK Switzerland – a NielsenIQ Company, kennt weitere

Jean-Claude Jolliet, Client Business Partner, GfK Switzerland – a NielsenIQ Company. (Source: zVg)
Jean-Claude Jolliet, Client Business Partner, GfK Switzerland – a NielsenIQ Company. (Source: zVg)

Wie geht es dem Schweizer Onlinehandel 2025?

Jean-Claude Jolliet: Der Schweizer Onlinehandel erlebte im Jahr 2024 ein tiefes einstelliges Wachstum. Der Inlandumsatz (Käufe bei einem Schweizer Anbieter) wuchs lediglich um 1 Prozent. Grösster Gewinner auf dem Schweizer Markt ist Digitec Galaxus. Im Wachstum sind aber auch Marktplätze und die Kleinpakete aus Asien. Das Jahr 2025 startete verhalten. Die anhaltend verhaltene Konsumentenstimmung sowie wirtschaftliche und politische Unsicherheiten führen im ersten Quartal 2025 weiterhin zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung. Verglichen mit dem Vorjahr liegt etwa Heimelektronik bei minus 2,3 Prozent. Die grössten Rückgänge sind bei Smartphones zu beobachten. IT-Produkte wie Notebooks und Haushaltskleingeräte legen gegenüber dem Vorjahr aber deutlich zu. Generell bleiben die Trends aus 2024, nebst den strukturellen Veränderungen im Schweizer Handel, auch in diesem Jahr bestehen.

Welche Trends und Herausforderungen sind ­besonders prägend?

Die qualitative Onlinepositionierung der Produkte und Dienstleistungen bleibt entscheidend für den Erfolg – häufig nun auch mit Content-Hilfe von KI. Über 40 Prozent aller technischen und langlebigen Produkte werden online verkauft. Selbst wenn die Verbraucher am Ende in einem stationären Geschäft kaufen, beginnt die Mehrheit ihren Kaufakt online. Weitere Trends, aber auch Herausforderungen sind:

  • IT- & PC-Markt: die Zeichen stehen 2025 positiv. Das Ende des Windows-10-Supports, technologische Fortschritte und der Ersatz pandemiebedingt gekaufter Geräte bringen neue Impulse im Consumer- und auch im Businessbereich.
  • Marktplätze und Social Commerce: Diese gewinnen weiter an Bedeutung, da Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend über Plattformen und Social Media einkaufen
  • Auslandseinkauf: Der Kauf von Produkten aus dem Ausland, insbesondere aus Asien, wächst weiterhin zweistellig. Haupttreiber ist der Import von Kleinpaketen
  • Refurbished-Produkte und Preissensibilität: Nachhaltigkeit, aber auch Preis/Leistung bleiben wichtige Faktoren; erneuerte und wiederverwendete Produkte, auch in neuen Warengruppen, werden beliebter
  • Konsumentenstimmung und geopolitische Lage: Die allgemeine Stimmung unter den Konsumenten bleibt ungewiss, was eine Herausforderung für Händler darstellt, die auf eine stabile Nachfrage angewiesen sind
  • Handel im Wandel: Konsolidierungen, Schliessungen, neue Formate und stationäre Flächenbereinigungen. Im traditionellen Detailhandel wie auch im B2B-Grosshandel wird es weiterhin zu Anpassungen und Konsolidierungen kommen, das dynamische und anspruchsvolle Umfeld bleibt bestehen.


Welche Entwicklungen erwarten Sie bis 2026?

Die folgenden Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich der Schweizer Onlinehandel mehrheitlich positiv weiterentwickelt: Das Motto «hier und sofort – egal ob stationär oder online» wird das Einkaufsverhalten weiterhin prägen, da Konsumentinnen und Konsumenten Flexibilität und sofortige lokale Verfügbarkeit schätzen. Vorteile Schweizer Händler: Lokale Händler geniessen mehrere Vorteile, darunter die Anpassung an lokale Bedürfnisse, Kauf auf Rechnung, Sicherheitsstandards und Vorschriften. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Sofortnutzung und Abholung vor Ort. Zudem wird der Fokus auf nachhaltige Produktion, Kreislaufwirtschaft und Refurbished weiter zunehmen, was den Schweizer Händlern einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Asien-Preisvorteile unter Druck: Die Preisvorteile asiatischer Anbieter könnten durch neue Regulierungen, Zollgebühren und neuem Konsumentenbewusstsein in westlichen Ländern geschmälert werden.

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