Editorial

Es braucht mehr Frauenpower in der ICT

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Das Thema Frauenmangel in der Schweizer ICT-Branche ist ein Dauerbrenner. Daher dreht sich in der neuen Netzwoche alle um das Thema "Women in Tech". Viel Lesevergnügen!

Christoph Grau, stv. Chefredaktor, Netzwoche. (Source: Netzmedien)
Christoph Grau, stv. Chefredaktor, Netzwoche. (Source: Netzmedien)

Das Thema Frauenmangel in der Schweizer ICT-Branche ist ein Dauerbrenner. Nur etwas mehr als 10 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche sind Frauen, ein Wert, der in den letzten Jahren nicht wesentlich gestiegen ist. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels braucht es auch Frauen, die sich in ICT-Berufen engagieren.

Dass die ICT keine Männerdomäne sein muss, konnte ich kürzlich wieder einmal an der 5. "Swiss Conference on Data Science" erfahren. Am Panel mit dem Titel "Stories and Careers of Data Scientists" sprach Gundula Heinatz Bürki, Managing Director bei Swiss Alliance for Data-Intensive Services, über ihre Karriere. Sie begann 1987 in der damaligen DDR ihr Studium in Computerwissenschaften. 50 Prozent ihrer Kommilitonen waren Frauen. "Damals war es normal, dass Frauen Computerwissenschaften studierten", sagte sie. Es ist also vor allem eine Kultur- und Erziehungsfrage, dass die ICT oft nur mit männlichen Computernerds in Verbindung gebracht wird.

Umso wichtiger ist es, diese Vorurteile aufzubrechen und mehr Frauen in die ICT zu bringen. Dies geht jedoch nur mit der gemeinsamen Anstrengung der Branche. Denn auch die Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit die ICT für Frauen attraktiv ist. Unternehmen wie Microsoft Schweiz machen es vor, indem Mitarbeiterinnen – und auch Mitarbeiter – deutlich längere Familienzeit als gesetzlich vorgeschrieben und flexible Arbeitsbedingungen erhalten. Dann gibt es bald auch hier mehr weibliche Vorbilder, an denen sich der Nachwuchs orientieren kann.

Diese "Netzwoche"-Ausgabe widmet sich im Schwerpunkt ­"Women in Tech" dem Thema Frauen in ICT-Berufen. Unser Anliegen ist es, aufzuzeigen, wie und dass Frauen in diesen Berufen erfolgreich sind.

Mit diesem Editorial verabschiede ich mich von den Lesern der ­"Netzwoche". Nach viereinhalb Jahren bei den Netzmedien ist für mich die Zeit gekommen, weiterzuziehen. Ich habe in den Jahren viel gelernt, mich weiterentwickelt und vor allem auch spannende Menschen kennengelernt. Ich bleibe der Branche erhalten, werde mich ­jedoch in Zukunft der Unternehmenskommunikation widmen. Dem "Netzwoche"-Team wünsche ich viel Erfolg in einer aufregenden und bewegten Schweizer ICT-Welt!

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