Net Audit vor dem aus?

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Seit Mai 2000 lässt die Basler Mediengruppe (BMG) die Traffic-Daten von baz.ch beobachter.ch, weltwoche.ch und bilanz.ch nicht mehr vom Net Audit der Wemf AG öffentlich beglaubigen. Damit werden auf der Website der Wemf im Net Audit nur noch noch die Visits und Page Impressions von Pro7.ch und nzz.ch veröffentlicht. Ist damit das Projekt Net-Audit, das schon seit etwa zwei Jahren in den Kinderschuhen steckt und einfach nicht wachsen will, zum Scheitern verurteilt? Nein, meint Gabriela Eggstein, Marketingleiterin der Wemf AG für Werbemedienforschung. Zwar brauche der Net Audit Wiederbelebungsmassnahmen, die seien aber bereits eingeleitet. So wurde zum Beispiel der Support ausgebaut. Wir führen Gespräche mit den grossen Medienhäusern und den grossen Providern. Alle wollen eigentlich unsere Daten, aber alle warten, bis der andere anfängt, erklärt Eggstein. Tatsächlich war dieses Argument auch für die Basler Mediengruppe der Grund, die Publikation der Trafficwerte auszusetzen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir nur dabei bleiben, wenn auch unsere direkte Konkurrenz mitmacht, erklärt Peter Wehrli, Internet-Koordinator bei der BMG. Laut Wehrli hat sich die BMG unter anderem daran gestossen, dass Journalisten die beglaubigten Werte der BMG-Titel aus dem Net Audit mit nicht beglaubigten Phantasiezahlen anderer Titel verglichen. Wenn die anderen kommen, sind wir auch wieder dabei, versprach Wehrli. Dass die anstehenden Internetpanels von eRatings und MMXI Switzerland mit den fehlenden Teilnehmern am Net-Audit zu tun haben könnten, glauben Eggstein nicht: eRatings und MMXI sind noch nicht etabliert und müssen erst einmal harte Daten liefern. Zudem berücksichtigen sie ja erst die privaten Anwender. Auch Wehrli glaubt, dass die Panels für grosse Websites zwar gute Daten liefern könnten, bei kleineren, regionalen Sites, wie zum Beispiel baslerstab.ch, sei es allerdings schwieriger, mit solchen Panels verlässliche Zahlen zu liefern.