Ohne Bewährung

Palin-Hacker muss für ein Jahr hinter Gitter

Uhr | Aktualisiert
von asc

Durch einen einfachen Trick verschaffte sich David Kernell im US-Wahlkampf Zugang zum E-Mail-Konto der damaligen Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin. Dafür muss er nun ein Jahr ins Gefängnis.

Eine harte Strafe muss der Hacker und Student David Kernell für seine Tat hinnehmen. Er hatte sich 2008 unmittelbar vor der US-Präsidentschaftswahl in das E-Mail-Konto der damaligen Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin gehackt und ihr Konto zurückgesetzt. Dafür wurde er nun von einem Gericht in Knoxville (Tennessee) zu einem Jahr und einem Tag Gefängnis bestraft – ohne Bewährung.

Der Angriff auf das private Postfach "gov.palin@ yahoo.com" dauerte nach Kernells Aussagen nur wenige Minuten, da die Sicherheitsfrage so einfach zu lösen war. Diese lautete: "Wo haben Sie ihren Mann kennengelernt?" – nach einer kurzen Recherche im Internet hatte er die Antwort gefunden – Wasilla High - der Name ihrer Schule. Das Ergebnis des Datendiebstahls: ein paar nichtssagende E-Mails und zwei Familienfotos der Republikanerin tauchten im Netz auf.

Den Hackerangriff hätte sich der US-Student vorher genau überlegen sollen, denn nur kurze Zeit später war er identifiziert und FBI-Agenten standen vor seiner Tür. Hintergrund für den zusätzlichen Tag ist ein juristischer Trick. Bei Strafen von mehr als einem Jahr können Gefangene bei guter Führung vorzeitig entlassen werden.

So hat der Sohn des demokratischen Politikers Mike Kernell die Chance vorzeitig entlassen zu werden. Zudem empfahl Richter Thomas W. Phillips, dass Kernell seine Strafe nicht in einem normalen Gefängnis, sondern in einer Art Rehabilitationszentrum mit psychologischer Betreuung verbüssen soll. Die endgültige Entscheidung liegt jedoch bei den Vollzugsbehörden des Bundesstaats Tennessee.