Sunrise, Orange und Tele2 erwägen ein Outsourcing oder Teilen der Netze – für Swisscom kein Thema
Bis zu 30 Prozent der Betriebskosten könnten Mobilfunkbetreiber durch das Outsourcing ihrer Netze einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Managementberatung Oliver Wyman über neue Geschäftsmodelle im Mobilfunk. Berater von Oliver Wyman beobachteten denn auch, dass immer mehr Mobilfunkbetreiber den Netzbetrieb ausgliedern. "Unsere Untersuchung zeigt, dass sich die Mobilfunkbranche an einem Wendepunkt befindet," meint Oliver Wyman-Partner Christian Terfloth. "Künftig werden das Netz und dessen Betrieb nicht mehr unbedingt zum Kerngeschäft der Mobilfunkanbieter gehören."
Als jüngstes Beispiel nennt die Studie E-Plus in Deutschland: Seit März betreibt Alcatel-Lucent einen grossen Teil des E-Plus-Netzes.
In der Schweiz stellen Orange, Sunrise und Tele2 ähnliche Überlegungen an. Orange gab Anfang Mai bekannt, Teile der IT an EDS auszulagern, nun wird auch die Auslagerung des Netzbetriebs evaluiert, wie Orange-Sprecherin Therese Wenger dem Netzwocheticker sagte. Auch Sunrise erwägt diesen Schritt: "Konkrete Pläne bezüglich Outsourcing gibt es noch nicht", antwortet der Sunrise-Sprecher Mathieu Janin. Es würden aber in der standardmässigen Überprüfung der Geschäftsprozesse immer wieder in Diskussionen mit Lieferanten und Partnern geführt. Bei Tele2 sieht es ähnlich aus: "Sobald der Ausbau unseres Mobilfunknetz in einem zufriedenstellenden Bereich ist, kann ich mir ähnliche Überlegungen vorstellen", sagte Tele-2-Chef Roman Schwarz auf Anfrage. Bei Swisscom hingegen ist die Auslagerung des Netzbetriebs kein Thema: "Netzqualität hat bei Swisscom höchste Priorität und wir sehen dies als unsere Kernkompetenz an, die man nicht einfach an Dritte delegieren kann. Vor dem Hintergrund, dass Swisscom mit der im August anstehenden Restrukturierung den gesamten Bereich Netz und IT weiter konzentriert, ist ein Outsourcing zusätzlich kein Thema", meint Swisscom-Sprecher Carsten Roetz.
Einen Schritt weiter als Outsourcing geht das Network Sharing, heisst es in der Studie weiter. Dabei werden die Netze von mehreren Mobilfunkanbietern gleichzeitig genutzt. Vodafone nimmt hier eine Vorreiterrolle ein: Anfang Februar gab das Unternehmen die gemeinsame Nutzung seiner 3G-Infrastruktur mit Orange in Grossbritannien bekannt. "Aus ähnlichen Überlegungen wie zum Outsourcing verfolgen wir keine Pläne zum Network Sharing", sagte Roetz. Bei Orange hingegen wäre man auch für ein Network Sharing bereit. "Ein teilweises oder umfassendes Netzwerkinfrastruktur-Sharing sind denkbar", meinte Wenger auf Anfrage. "Orange ist in der Evaluationsphase für Gespräche mit allen Unternehmen offen, die ein Netz ausrüsten, erstellen, betreiben oder unterhalten können." Sunrise wäre auch offen für Network Sharing. Janin weist aber darauf hin, dass nicht alle Varianten von Net-Sharing in der Schweiz umsetzbar sind. "Hierzu müssten die regulatorischen Rahmenbedingungen erst angepasst werden, zum Beispiel die Lizenzen für Mobilfunkfrequenzen", so Janin.

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