Entwicklerkonferenz I/O

Google geht in die KI-Offensive

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von Joël Orizet und NetzKI Bot und ml

Anlässlich seiner Entwicklerkonferenz I/O hat Google zahlreiche Neuerungen rund um künstliche Intelligenz präsentiert. Darunter neue KI-Dienste, einen KI-Modus für die Suchmaschine und ein Abo für 250 US-Dollar pro Monat.

Googles diesjährige Entwicklerkonferenz I/O stand ganz im Zeichen von KI. (Source: google.com)
Googles diesjährige Entwicklerkonferenz I/O stand ganz im Zeichen von KI. (Source: google.com)

Google hat an der diesjährigen I/O-Konferenz im kalifornischen Mountain View eine Reihe von Produktneuheiten vorgestellt. Der Tech-Konzern präsentierte unter anderem eine leistungsfähigere Version seines KI-Assistenten Gemini, Neues aus dem Projekt Astra, KI-Funktionen für die Google-Suche und ein neues Text-zu-Video-Modell mit Premium-Abonnement. 

Gemini 2.5 Pro

Google stellt Gemini 2.5 Pro als das bisher leistungsfähigste KI-Modell des Unternehmens vor. Es ist multimodal, verarbeitet also nicht nur Text, sondern auch Bilder, Audio und Video. Das Modell ist für komplexe Anfragen konzipiert und enthält einen erweiterten logischen Denkmodus namens Deep Think. In diesem soll die KI bei einer Recherche beispielsweise mehrere Hypothesen berücksichtigen, bevor sie antwortet. Der Modus habe sich bereits in einschlägigen Mathematik-Benchmark-Tests bewährt und beeindruckende Resultate erzielt, teilt Google mit. 

Das auf Effizienz getrimmte Modell Gemini 2.5 Flash bekommt derweil ein Update. Google verspricht Verbesserungen in puncto logische Schlussfolgerung, Multimodalität, Programmierung und der Verarbeitung von grossen Informationsmengen. 

Project Astra

Project Astra ist Googles Vision einer universellen, multimodalen Recherche-KI, die ihre Umwelt wahrnehmen und quasi in Echtzeit darauf reagieren kann. Die von der Google-Tochter Deepmind entwickelte KI soll nicht nur Sprachbefehle verstehen, sondern auch Objekte über eine Smartphone-Kamera erkennen und Multitasking beherrschen. 

Google hatte das Projekt erstmals an der letztjährigen Entwicklerkonferenz vorgestellt - diesmal demonstrierte das Unternehmen neue Fähigkeiten von Astra, unter anderem ein besseres Erinnerungsvermögen und die Funktion namens Computer Control, die es der KI ermöglichen soll, nicht nur auf Anfragen zu reagieren, sondern auch proaktiv Geräte zu steuern und Aufgaben eigenständig auszuführen. 

KI-Chatbot in der Suchmaschine

Seine Suchmaschine ergänzt Google um eine neue KI-Funktion - zusätzlich zur bereits eingeführten "Übersicht mit KI", also zu den KI-generierten Zusammenfassungen von Suchergebnissen, die es seit März auch in der Schweiz gibt

Der neue KI-Modus soll ein "durchgängiges KI-Sucherlebnis" bieten. Google verspricht eine KI-Suche mit Fähigkeiten zum logischen Schlussfolgern, Multimodalität sowie der Möglichkeit, durch Folgefragen tiefer in Themen einzutauchen. Im Laufe der nächsten Wochen rollt Google das Feature zunächst in den USA aus. 

Veo 3 im neuen Premium-Abo

Veo 3 ist Googles neues Text-zu-Video-Modell, das auf Basis kurzer Texteingaben realitätsnahe HD-Videos erzeugt. Das Modell versteht filmsprachliche Anweisungen wie Kamerafahrten, Zeitlupeneffekte oder Lichtstimmungen und ermöglicht so gezielte visuelle Inszenierungen. Die Clips haben eine Auflösung von bis zu 1080p und können mehrere Sekunden lang sein. Veo 3 richtet sich vor allem an Kreativschaffende, Agenturen und Studios, die kurze visuelle Sequenzen schnell und prototypisch erstellen möchten.

Zugang zu Veo 3 gibt es mit einem neuen Premium-Abonnement namens Google AI Ultra. Kostenpunkt: 249,99 US-Dollar pro Monat. Zusätzlich zum Text-zu-Video-Modell gibt es dafür auch uneingeschränkten Zugriff auf Gemini 2.5 Pro, deutlich erhöhte Token-Limits, bevorzugten Zugang zu neuen Modellen und Funktionen sowie tiefe Integration in Google-Workspace-Anwendungen wie Gmail, Docs und Sheets mit KI-Unterstützung. Das Angebot richtet sich vor allem an professionelle User, insbesondere an Kreative, Filmschaffende, Entwicklerinnen und Entwickler. 

 

Die KI-generierten Zusammenfassungen, mit denen Google neuerdings Suchanfragen beantwortet, sorgen übrigens für sinkende Zugriffszahlen auf Websites - für die Betreiber kann dies auch einen Umsatzrückgang bedeuten. Mehr dazu lesen Sie hier
 

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