CES: Highlights abseits des Trubels

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von Fabian Pöschl

An der CES haben 3600 Aussteller um die Gunst der Besucher gebuhlt. Manch einer mit kuriosen Ideen, die schon bald erhältlich sein könnten.

(Quelle: CEA)
(Quelle: CEA)

Die CES 2015 ist vorbei. Zeit für einen Blick auf die interessantesten und kuriosesten Highlights von der Wüste Nevadas abseits von Smart-TV, Smartphone, Smart-Home und Smart Car. Manches davon könnte einen neuen Trend setzen, anderes schon schnell wieder von der Bildfläche verschwinden.

Schoggi aus dem Drucker

Eines der Trendthemen in Las Vegas waren 3-D-Drucker. Mit manchen der ausgestellten Geräte lässt sich auch Schokolade oder eine Pizza "drucken", so etwa beim Stand des Herstellers XYZ, wie die ARD-Tagesschau berichtet. Für die Pizza kommen Teig, Tomatensosse und Käse in Düsen, die dann schrittweise aufgetragen werden. Marktreif soll das Gerät noch Ende des Jahres bei einem Preis von rund 2100 Franken sein. Adressiert werden sowohl Unternehmen wie Privat-Haushalte.

Das gilt auch für Drohnen. An der CES zeigte sich einmal mehr, dass sich die fliegenden Geräte mit montierter Kamera nicht mehr nur für militärische Zwecke, sondern auch als Spielzeug eignen. Per Tablet oder Smartphone können auch Kinder die Flug-Objekte mühelos durch die Lüfte steuern und somit Videos und Selfies aus neuer Perspektive machen.

Wachstum mit Drohnen

Die Organisatoren der CES räumten den schwebenden Spielzeugen erstmals eine Sonderzone ein. Sie sehen einen Wachstumsmarkt und prognostizieren für 2015 400'000 Stück, die über die weltweiten Ladentheken gehen. Reece Crowther, Marketing-Chef des walisischen Drohnen-Herstellers Torquing, behauptet sogar: "Bis zum Ende des Jahrzehnts wird jeder eine Drohne haben". Nicht verwunderlich also, dass an der CES Drohnen in etlichen Ausführungen und Grössen ausgestellt waren, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.

Für Aufsehen sorgte etwa die Drohne "Airdog", die über Kickstarter schon 1,3 Millionen US-Dollar einheimste. Sie dürfte das Potential haben, den Markt für private Drohnen kräftig aufzumischen, glaubt Spiegel Online. Denn der Quadrocopter generierte wohl deshalb so viel Geld per Crowdfunding, weil er sich selbst steuern kann.

Per Funksignal folgt der "Airdog" seinem Besitzer, der dafür einen kleinen Sender tragen muss. Es soll aber auch möglich sein, mit dem Sender bestimmte Strecken abzugehen, worauf die Drohne die Strecke nachfliegt. Er könnte etwa beim Abfahrtslauf oder beim Downhill-Mountain-Biking zum Einsatz kommen.

Singende Androiden

Toshiba sorgte mit seinem "Communications Android" für Aufsehen. Der Roboter in Frauengestalt sprach zu den Messebesuchern und konnte auch singen ("What A Wonderful World"). Auf Videos wirkt das zwar schon ziemlich menschenähnlich, funktionierte aber nur als Ein-weg-Kommunikation. Da der Roboter lediglich programmierte Texte vorliest und Personen in der Umgebung nicht erkennt, sind Unterhaltungsversuche mit ihm (oder ihr) erfolglos, wie Techchrunch schreibt. Geplant ist, dass der Roboter in Zukunft etwa am POS Dinge erklärt oder auch gleich Produkte verkauft.

Virtuelle Shopping-Spiegel

Techcrunch fand bei Toshiba aber auch ein virtuelles Anzieh-System. Mithilfe von Kameras und Software zeigt ein Spiegel, wie der Kunde in verschiedenen Outfits aussehen würde. Mittels Armbewegungen wechselt der Kunde die (virtuellen) Outfits. Der Vorteil des Systems liegt in der Zeitersparnis. Laut Toshiba kommt es bereits in Japan in einigen Läden zum Einsatz.

Portabler Hybrid mit Extrakilos

Mancher Hersteller verblüffte auch dieses Jahr mit ausgefallenen Ideen wie die Firma Kube. Ihr gleichnamiger tragbarer Bluetooth-Lautsprecher ist gleichzeitig auch ein Kühlschrank mit 31 Liter Fassungsvermögen. Laut Gmx.ch ist er mit einem Gewicht von 10 Kilogramm aber alles andere als handlich. Er soll für umgerechnet 1000 Franken ab Mai auf den Markt kommen.

Spielen mit Schuhen

Der Hersteller Skechers versah seine "Skechers Game Kicks" mit dem Kinderspiel "Simon Says". Licht- und Soundsensoren zeigen dem Träger an, dass er etwa hüpfen oder die Arme heben soll. Laut Gmx.ch sind die Schuhe in den USA für umgerechnet knapp 70 Franken erhätlich und sollen auch nach Europa kommen.

Automatisch abnehmen?

Interessant wirkt auch der automatische Gürtel "Belty" des Start-ups Emiota. Er verfügt über Motoren, die ihn enger oder weiter stellen, je nachdem, ob der Träger sitzt, steht, oder schlicht zu viel gegessen hat.

Rauchstopp per Smartphone

Für angehende Ex-Raucher eignet sich Smokio des gleichnamigen Herstellers. Wie die Zeit berichtet, funktioniert die 17,5 Zentimeter lange elektronische Zigarette wie auch andere E-Zigaretten ohne Nikotin, Teer und Rauch und lässt sich zudem via Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Darauf sieht der Nutzer, wie viele und wie lange Lungenzüge er gemacht hat und kann diese auch Freunden zeigen. Er kann sich aber auch Ziele für einen einfacheren Rauchstopp setzen und wird belohnt, indem die App ausrechnet, wie viel Geld er im Vergleich zum Zigarettenkauf gespart hat.