Disaster Recovery

"Ein längerer Ausfall wäre für uns schädlich"

Uhr | Aktualisiert

Strategien für Disaster Recovery werden für Unternehmen immer wichtiger. Auch Homegate hat dies erkannt und sich für eine Lösung bei Aspectra entschieden. Informatik Leiter Dave Cannizzaro erklärt die Beweggründe.

Dave Cannizzaro, Informatik-Leiter bei Homegate
Dave Cannizzaro, Informatik-Leiter bei Homegate

Herr Cannizzaro, warum hat sich Homegate für Aspectra entschieden?

Als wir Aspectra als Hoster wählten, war Homegate noch ein unbekanntes Startup-Unternehmen. Unsere Zusammenarbeit hält nun schon fast zehn Jahre lang an und wir sind sehr zufrieden. So zufrieden, dass ein Hoster-Wechsel nie ein Thema war. Die Entscheidung, auch für das Disaster Recovery auf Aspectra zu setzen, lag also nahe.

Warum braucht Homegate so eine Lösung?

Neben dem klassischen Hosting werden wir bei Aspectra ab Q1 2012 eine Lösung beziehen, die bei uns intern unter dem Stichwort „Second Location“ läuft. Wir haben unsere Situation analysiert und bemerkt: Unsere Backup-Strategie funktioniert zwar - was aber, wenn es im Rechenzentrum (RZ) eine Katastrophe gibt? Wenn das RZ zum Beispiel abbrennt, hat Homegate zwar seine Daten noch, aber keine Infrastruktur mehr. Hier kann uns Aspectra mit seinen Dienstleistungen weiterhelfen.

Wie sieht das genau aus?

Bei einem Katastrophenfall ist die Hardware-Beschaffung das grösste Problem. Infrastruktur muss neu aufgebaut werden und die Lieferung von spezifischer Ersatzhardware kann drei bis vier Wochen dauern. Die Second Location von Aspectra gibt uns die Sicherheit, unser Portal Homegate.ch innert Stunden wieder online zu haben.

Wie gravierend wäre ein längerer Ausfall für Homegate?

Für uns als Online-Unternehmen wäre das schädlich. Sollte Homegate einmal über einen Monat nicht liefern können, hätten wir ein gewaltiges Problem. Als Onlineportal sind wir Tag und Nacht für Inserenten und Surfer verfügbar. Wir sind 7x24 bei einer Uptime von über 99,7 Prozent auf dem Markt und können uns einen solchen Ausfall nicht leisten.

Wo liegen mögliche Schwachstellen bei Homegate? Von wo kann Gefahr ausgehen?

Wie bei jedem Unternehmen könnten auch bei uns die eigenen Mitarbeiter von einem IT-Standpunkt aus eine mögliche Gefahr sein. Wirklich Zugriff auf das System haben zwar nur wenige, dafür aber umso mehr Rechte. Aber auch externe Faktoren können uns bedrohen. Fukushima ist das beste Beispiel – vor einem Jahr hielt man sowas noch für unmöglich.

Lassen sich Kosten und Nutzen einer Disaster-Recovery-Lösung leicht aufrechnen?

Der Ertragsausfall im Katastrophenfall lässt sich bei Homegate einfach berechnen. Unsere Online-Dienstleistungen werden tagesbasiert abgerechnet, also ist jeder Tag, den wir nicht online sind, ein finanzieller Verlust. Dieses Argument habe ich mit Zahlen unterlegt und der Geschäftsleitung vorgelegt, die schnell vom Vorhaben überzeugt war. Der mögliche Verlust bei einem Katastrophenfall ist viel grösser als die Investition für das Mehr an Sicherheit.

Wird Disaster Recovery in Schweizer Unternehmen genug Ernst genommen?

Eher nicht. Das Thema wird schlicht vergessen, vor allem im KMU-Bereich. Gerade kleinere Unternehmen fahren oft eine unbedachte Sicherheitsstrategie. Das ist gefährlich. Schliesslich haben auch sie Daten, die von zentraler Bedeutung sind. Hier müssen CIOs Überzeugungsarbeit leisten, um für mehr Ausfall-Sicherheit zu sorgen.