5,5 Milliarden Cyber-Angriffe weltweit

KMUs im Visier von Cyber-Kriminellen

Uhr | Aktualisiert

Symantec hat seinen Sicherheitsbericht "Internet Security Threat Report 2011" veröffentlicht. Cyber-Angriffe haben sich im vergangenen Jahr um 81 Prozent auf rund 5,5 Milliarden weltweit erhöht. Dabei haben die Kriminellen vermehrt die IT-Infrastrukturen von KMUs im Visier.

Im vergangenen Jahr haben sich die Cyber-Angriffe um 81 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Angriffe weltweit erhöht, wie Symantec in einer Pressemitteilung informiert. Damit hätten die Cyberkriminellen einen neuen Weltrekord aufgestellt.

KMUs im Visier

Im letzten Jahr haben Cyberkriminelle verstärkt IT-Infrastrukturen von KMUs attackiert. Dies ist das Ergebnis der 17. Auflage des Sicherheitsberichts "Internet Security Threat Report" von Symantec. Laut eigenen Angaben hat der Sicherheitsspezialist im vergangenen Jahr 403 Millionen Schadcodes entdeckt.

Mittelstand im Visier

In der Vergangenheit sei hauptsächlich der öffentliche Sektor das Ziel von Attacken gewesen. Im vergangenen Jahr hätten die Akteure damit begonnen ihre Aktivitäten breiter zu streuen. Insbesondere den Mittelstand sollen die Cyberkriminellen vermehrt ins Visier genommen haben. Die Hälfte der weltweiten Angriffe seien auf Unternehmen mit weniger als 2500 Mitarbeitern ausgeübt worden. 18 Prozent der betroffenen Organisationen hätten sogar weniger als 250 Angestellte beschäftigt.

Dieses Ergebnis ist für die Schweiz von besonderer Bedeutung, machen die KMUs doch rund 98 Prozent der hiesigen Betriebe aus. Symantec liefert für das neue Ziel KMU eine ganze Reihe von Gründen: Häufig seien kleinere Firmen als Zulieferer oder Partner an grosse Firmen gebunden und würden so einen idealen Ausgangsort bieten, um von dort aus das eigentliche Ziel – den Grosskonzern – zu attackieren. Ausserdem würden mittelständische Unternehmen über wertvolles Know-how verfügen und sich tendenziell eher in Sicherheit wiegen. KMUs seien im Vergleich zu grossen Organisationen oftmals schlechter geschützt. Bei Angriffen auf KMUs seien 58 Prozent auf die Mitarbeiter in den Bereichen Personalabteilung, Public Relations oder dem Vertrieb gerichtet.

Good News für Helvetia

Die Zahl der böswilligen Cyberattacken hierzulande habe sich im Vergleich zum Vorjahr verringert. Im Jahr 2010 habe die Schweiz bei böswilligen Cyberattacken noch auf Platz 43 gelegen. 2011 verbesserte sie sich im weltweiten Ranking aber auf Platz 49. Trotzdem habe der Trend zu gezielten Angriffen auch im vergangenen Jahr angehalten.

Ende 2011 hat Symantec 82 Attacken pro Tag registriert. Die Täter hätten dabei auch Social-Engineering-Techniken eingesetzt und ihre Schadprogramme so an ihr Ziel angepasst. Diese Form des gezielten Angriffs hebe sich signifikant von den üblichen digitalen Übergriffen ab.

Bei den spamverbreitenden Zombie-Computern war die Schweiz 2010 im internationalen Vergleich noch auf Platz 49. Im vergangenen Jahr verbesserte sie sich in dieser Kategorie auf den Platz 80. Auch in der Kategorie "Anzahl Netzwerkattacken" kletterte die Schweiz von Rang 37 auf Rang 48. Eine marginale Verbesserung - von Platz 30 auf 31 - gab es bei den Botnetz-infizierten Computern.