IKT-Indikatoren

Zahl der ICT-Absolventen steigt

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Das Bundesamt für Statistik hat die sogenannten "IKT-Indikatoren" aktualisiert. Diese geben einen Einblick in die Entwicklung bei der ICT-Ausbildung und den ICT-Fachkräften. Die Zahl der Absolventen von ­ICT-Berufen stieg in den letzten Jahren nach einem deutlichen Einbruch wieder.

Den Zahlen des BFS zufolge sind Frauen einzig im Bereich Mediamatik stark vertreten. (Quelle: Fotolia)
Den Zahlen des BFS zufolge sind Frauen einzig im Bereich Mediamatik stark vertreten. (Quelle: Fotolia)

Die "IKT-Indikatoren" des Bundesamts für Statistik (BFS) geben Auskunft über die verschiedenen Aspekte der Schweizer ICT-Welt. In unregelmässigen Abständen aktualisiert das BFS die Zahlen der einzelnen Segmente. Im April waren unter anderem die Indikatoren für Fachkräfte und Bildung an der Reihe.

 

Viele ICT-Spezialisten in der Schweiz

In der Schweiz arbeiten dem Indikator für ICT-Spezialisten zufolge vergleichsweise viele ICT-Fachkräfte. Gemessen an der Gesamtbevölkerung beträgt der Anteil 4,9 Prozent. Dies ist deutlich mehr als der EU-Durchschnitt, der bei lediglich etwas mehr als 3 Prozent liegt. Die Nachbarländer Deutschland und Österreich liegen hier im Durchschnitt. Im Vergleich zu allen OECD-Ländern befindet sich die Schweiz auf Platz vier. Nur in Finnland, Schweden und Luxemburg ist der Anteil der ICT-Spezialisten an der Gesamtzahl der Beschäftigten noch höher. Die Zahlen des BFS beziehen sich auf eine OECD-Erhebung aus dem Jahr 2014.

Die Ergebnisse zeigen weiter, dass die Zahl der ICT-Fachkräfte seit 2013 stagniert. In den Jahren davor stieg der Anteil kontinuierlich. Insgesamt zählte das BFS im Jahr 2015 170 000 ICT-Spezialisten in der Schweiz. Aufgrund einer anderen Berechnungsgrundlage als die der OECD ergibt dies einen Anteil von rund 4 Prozent.

 

Aufwärtstrend bei Ausbildungen und Abschlüssen

Im Bereich der ICT-Ausbildung gab es in den letzten Jahren viel Bewegung. Ab Mitte der 1990er-Jahre stieg die Zahl der ICT-Lehrenden von rund 5000 Lehrlingen, Schülern und Studenten auf mehr als 22 000 im Jahr 2003. In den Folgejahren schrumpfte die Zahl deutlich auf bis rund 16 800 im Jahr 2008. Seitdem steigt die Zahl der Personen, die eine ICT-Ausbildung absolvieren, kontinuierlich. Im Ausbildungsjahr 2014/2015 zählte das BFS rund 23 300 Personen und damit wieder deutlich mehr als 2008.

Nach Ausbildungstyp ist das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) die beliebteste Form der ICT-Lehre. Dem BFS zufolge sind es hier fast 10 000 Auszubildende. Erst mit deutlichem Abstand folgen Ausbildungen an Fachhochschulen (5876) und Universitäten (4442).

Betrachtet man die Zahl der Abschlüsse in ICT-Berufen, so wurde im Ausbildungsjahr 2015 der Höchstwert aus dem Jahr 2004 noch nicht wieder erreicht. Das BFS kommt auf rund 5600 Absolventen über alle Ausbildungstypen. Dies sind rund 500 weniger als im Jahr 2004. Der Trend zeigt jedoch weiter steil nach oben und mit etwas Verzögerung, bedingt durch die Ausbildungszeit, sollte er Höchstwert von 2004 bald wieder erreicht werden.

 

ICT-Ausbildungen mit den meisten Abschlüssen und deren Frauenanteil:

(Quelle: BFS/SIUS, Schul- und Berufsbildung)

 

 

Frauenanteil steigt nur leicht

Negativ erwähnt das Statistikamt den geringen Frauen­anteil in ICT-Berufen. Seit 2000 stagniert der Anteil der Frauen unter den Absolventen bei etwa 11 Prozent. In den letzten Jahren zeigt sich zwar ein leichter Aufwärtstrend. So stieg der Anteil von rund 10,8 Prozent im Jahr 2011 auf fast 12 Prozent im Jahr 2015. Am höchsten ist der Frauenanteil bei den Abschlüssen mit Eidgenössischen Fähigkeitszeugnissen und Diplomen mit 16 Prozent, gefolgt von Uniabsolventen mit 14 Prozent. An Technikerschulen beträgt der Frauenanteil nur 11 Prozent.

Den Zahlen des BFS zufolge sind Frauen einzig im Bereich Mediamatik stark vertreten. 2015 waren unter den 286 Absolventen 94 Frauen, was einem Anteil von rund einem Drittel entspricht.

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