Teilprojekt von "Smart City St.Gallen"

Smart Parking lotst in St. Gallen zu freien Parkplätzen

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In St. Gallen können sich Parkplatzsuchende freuen: Die Stadtpolizei St. Gallen zeigt freie Parkplätze in Apps wie Google-Maps an. Hierfür testet die Stadtpolizei verschiedene Sensoren und nutzt ein eigenes Lora-Netz.

Quelle: Stadt St. Gallen
Quelle: Stadt St. Gallen

Die Stadtpolizei St. Gallen hat ein Pilotprojekt im Bereich Smart Parking gestartet. Das gleichnamige Projekt der Stadtpolizei soll ein Jahr andauern. In dieser Zeit werden 96 Parksensoren auf 48 Parkfeldern an der David- und Pestalozzistrasse in St. Gallen getestet, wie es in einer Mitteilung heisst.

Das digitale Parkplatzmanagement soll den sogenannten Suchverkehr verringern, also das zeitaufwendige "im Kreis fahren" auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Mit der neuen Lösung will die Stadtpolizei eine effizientere Parkplatznutzung ermöglichen.

Teilprojekt von "Smart City St. Gallen"

Smart Parking ist ein Teilprojekt von "Smart City St.Gallen". Die Vision sieht vor, eine intelligente und vernetzte Stadt zu schaffen, mit hoher Lebensqualität bei geringem Ressourcenverbrauch. Grundlage sei das Glasfasernetz der St. Galler Stadtwerke. Dieses Netz wurde mit der Lora-Technik für IoT-Anwendungen erweitert.

Über diese Funktechnologie übermitteln die Parksensoren die Informationen, ob sie belegt sind oder nicht, an die Stadtpolizei. Diese speist die Daten in Navigationssysteme, Apps und Karten wie Google Maps ein.

Open Data für Entwickler

Ausserdem sollen die aufbereiteten und offenen Daten in Zukunft allen zur Verfügung stehen. Neben der Hauptzielgruppe der Autofahrer richtet sich das Angebot daher auch explizit an Entwickler.

Diese könnten mit den kostenlosen offenen Daten beispielsweise Apps realisieren, die dann einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stünden, schreibt die Stadtpolizei.

Verschiedene Sensoren im Test

Die Stadtpolizei testet Parksensoren von vier verschiedenen Unternehmen, mit verschiedenen Technologien, teilweise mehrere pro Sensor.

Getestet werden 24 Parksensoren der Firma IEM. Dabei werden zwei Varianten des gleichen Modells geprüft. Beide Versionen funktionieren mittels Magnet- und Ultraschalldetektion. Der Sensor erkennt, ob ein Fahrzeug auf dem Parkfeld zum Stillstand gekommen oder weitergefahren ist. Das eine Modell wurde ebenerdig verbaut.

Hierbei kann angesammelter Regen die Funktion beeinträchtigen, wie die Stadtpolizei schreibt. Deshalb testet sie zusätzlich die zweite Variante. Diese ist aufliegend. Daher bestehe die Gefahr, dass im Winter Schneepflüge die Gehäuse beschädigen. Im Herbst 2017 sollen diese Sensoren durch ein weiterentwickeltes Modell der ETH Lausanne und der Technische Fachhochschule Yverdon (HEIG-VD) ausgetauscht werden.

Die Stadtpolizei St. Gallen testet verschiedene Parsksensoren. (Quelle: Stadt St. Gallen)

Weitere 12 Parksensoren stammen von Adec Technologies. Die Sensoren arbeiten mit Magnet- und Ultraschalldetektion sowie zusätzlich mit Infrarot- und Lichtdetektion. Die Oberfläche dieses Modells lässt Regenwasser abfliessen und ist ebenerdig.

Die Firma Leicom stellt weitere 12 Parksensoren bereit. Deren Magnet-, Licht und Infrarottechnologie wurde von der Firma Frogparking aus Neuseeland entwickelt.

Abschliessend wurden von der Firma Park Here Sensorstreifen über alle 48 Parkplätze gezogen. Die energieautarken Sensorstreifen reagieren laut Stadtpolizei auf Druck. Dazu wurden zwei bis drei Sensorstreifen über die Parkfelder verlegt.

Ergebnisse werden 2018 präsentiert

Quelle: Stadt St. Gallen/Youtube

Um die Zuverlässigkeit und Qualität der Sensoren zu überprüfen, wurde laut Stadtpolizei ein Kontrollsystem entwickelt. Zeigen in einem Parkfeld die beiden Sensoren unterschiedliche Werte an, beispielsweise belegt und unbelegt, meldet das Kontrollsystem den Widerspruch. Die Situation könne dann durch die Projektverantwortlichen vor Ort begutachtet werden.

Zusätzliche werde das Projekt von zwei Studierenden der Uni St. Gallen, die unabhängig voneinander eine Masterarbeit verfassen, begleitet. Die Studierenden prüfen die Qualität der Sensordaten und die Wirtschaftlichkeit des Systems. Die Ergebnisse sollen nach der rund einjährigen Pilotphase im Herbst nächsten Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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