Co-CEO Peter McKay, Veeam

"Wir werden uns nicht zurücklehnen"

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Veeam hat grosse Ziele. Bis Ende 2018 will der Back-up-Anbieter aus Baar eine Milliarde US-Dollar Umsatz machen. Im Interview sagt Co-CEO Peter McKay, wo das Unternehmen steht und wie das Geschäft in der Schweiz läuft.

Peter McKay, Präsident und Co-CEO, Veeam (Source: zVg)
Peter McKay, Präsident und Co-CEO, Veeam (Source: zVg)

Sie sind seit Mai 2017 Co-CEO von Veeam. Was ist seitdem passiert?

Peter McKay: In meinem ersten vollständigen Geschäftsjahr bei Veeam haben wir einige wesentliche Schritte bei Marktfokus, Partnerschaften und Organisationsstruktur unternommen, und alle haben sich ausbezahlt. Wir waren bereit, Risiken einzugehen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Wir bauten unsere globalen Teams aus, investierten in bestehende Talente und gewannen neue Teammitglieder, um unser Wachstumsziel von durchschnittlich 4000 Neukunden pro Monat zu unterstützen.

Veeam will bis 2019 eine Milliarde US-Dollar Umsatz machen. Sind Sie auf Kurs?

Absolut. Im Laufe des Jahres 2017 und insbesondere im vierten Quartal sind wir unseren Plänen, ein Unternehmen mit einer Milliarde US-Dollar Umsatz zu werden, ein ganzes Stück näher gekommen. Deshalb haben wir uns entschlossen, noch ehrgeiziger zu werden. Veeam hat seine Führungsposition als Anbieter von Verfügbarkeitslösungen für jede beliebige App sowie jede Form von Daten und Cloud ausgebaut. Da wir derzeit weiter wachsen und weitere Marktanteile hinzugewinnen, wird es uns dank unseres Engagements mit und für Partner und Allianzen voraussichtlich sogar möglich sein, bis 2020 ein Auftragsvolumen von 1,5 Milliarden US-Dollar zu erreichen.

Welche Rolle spielt der Schweizer Markt für Veeam?

Der Schweizer Markt spielte von Anfang an, also seit rund elf Jahren, eine wichtige Rolle in der Unternehmensstrategie von Veeam. Allein die Tatsache, dass Veeam seinen Hauptsitz in der Schweiz hat, ist für uns von Bedeutung, und wir haben in den letzten Jahren gerade auch im Grosskundenbereich wichtige Erfolge in der Schweiz erzielt. 2017 schlossen wir unseren grössten Cloud-Deal in der Geschichte unseres Unternehmens mit einem Schweizer Unternehmen ab.

Gibt es Pläne, die Präsenz in der Schweiz auszubauen?

Veeam verfolgt eine klare und sehr ambitionierte Wachstumsstrategie, die auch unsere Präsenz in der Schweiz stärken wird. Wir rekrutieren weltweit, und unsere Belegschaft ist in den letzten zwölf Monaten auf über 3000 Mitarbeitende angestiegen. Gegenüber 13 Mitarbeitenden, als wir 2006 starteten. Unser Ziel für die Schweiz ist es, im Enterprise-Bereich mehr Sichtbarkeit und Kunden zu gewinnen und unsere Basis bei den zahlreichen Schweizer KMUs zu erweitern. Unser Schweizer Team ist bereit und hochmotiviert, unsere Präsenz im Schweizer Markt auszubauen.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Veeam in Baar?

Wir weisen grundsätzlich keine länderspezifischen Zahlen aus, aber in unserem Büro in Baar arbeitet eine Vielzahl von Kollegen sowohl für den Schweizer Markt als auch für unsere globale Organisation. Auch mein Kollege Co-CEO Andrei Baronov und ich arbeiten regelmässig in Baar. Ausserdem arbeiten viele Fachleute in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Channel Sales und System Engineering über die ganze Schweiz verteilt. Unser Schweizer Team um Douglas Chechele deckt den gesamten Schweizer Markt von Schaffhausen bis Genf ab. Es bietet technische Unterstützung im Pre-Sales-Bereich und pflegt enge Kontakte zu unseren Vertriebs- und Allianzpartnern sowie zu unseren gemeinsamen Kunden.

Welche Projekte laufen derzeit in der Schweiz?

Wir zählen heute über 10 000 Kunden in der Schweiz, die unterschiedliche Leistungen unseres Produktportfolios nutzen. Nicht inbegriffen ist dabei die grosse Zahl von Endnutzern, die unsere lizenzfreien Produkte verwenden. Viele unserer Kunden wollen aus Wettbewerbsgründen nicht offenlegen, dass sie mit Veeam arbeiten. Vor Kurzem konnten wir allerdings unsere Zusammenarbeit mit namhaften Unternehmen und Organisationen wie der Baloise Group, der Oetiker Group und der Privatklinikgruppe Hirslanden öffentlich machen.

Veeam hat in diesem Sommer ein neues Partnerprogramm gestartet. Wie hat es sich entwickelt?

Veeam ist zu 100 Prozent "channel-driven", was bedeutet, dass unsere Partner-Community einer unserer grössten Vermögenswerte und eine wichtige treibende Kraft für unsere Umsätze ist. Daher prüfen wir ständig, wie wir unsere Partner noch besser unterstützen können. 2017haben wir eine spezielle Cloud-Kampagne gestartet, die dazu beigetragen hat, dass wir die Gesamtumsätze unseres Cloud-Geschäfts von 2016 bereits im 3. Quartal 2017 übertroffen haben. Im Juni 2017 haben wir dann das neue von Ihnen erwähnte Programm "Veeam Accredited Service Partner (VASP)" für eine sehr exklusive Gruppe von Partnern und für spezielle professionelle Dienstleistungen lanciert. Das neue Partnerprogramm bietet fokussierte Unterstützung für Systemintegratoren und Service Provider und zielt darauf ab, qualitativ besonders hochwertige Dienstleistungen in Verbindung mit Veeam-Lösungen zu liefern. Ziel ist es, Organisationen zu mehr Zuverlässigkeit sowie zu einem höheren Return of Investment auf ihren IT-Investitionen zu verhelfen. Das Programm ist in der Schweiz besonders gut angekommen. Wir sind auf einem sehr guten Weg.

Welche Partnerschaften sind Ihnen am wichtigsten?

Alle sind mir sehr wichtig. Ich könnte keine Partner oder Partnerschaften als die wichtigsten herausgreifen. Wir könnten nicht tun, was wir tun, ohne die Bemühungen all unserer Partner, von den lokalen Distributoren und Wiederverkäufern bis hin zu unseren globalen Allianzpartnern. 2017 hat sich aber gerade bei unseren Allianzen einiges getan, und ich muss zugeben, dass wir auf die erweiterten Beziehungen zu Microsoft, IBM, Lenovo, Nutanix und Pure besonders stolz sind, ebenso wie auf die Tatsache, dass wir heute auf den globalen Preislisten von NetApp und Cisco gelistet sind, nachdem 2016 eine ähnliche Vereinbarung bereits mit HPE getroffen werden konnte.

Welche Herausforderungen geht Veeam 2018 an?

Wir wollen unsere Dynamik aufrechterhalten und weiter wachsen. Das wollen wir erreichen, indem wir unsere Kunden weiterhin zufriedenstellen und unseren Partnern helfen, erfolgreich zu sein. 2017 war für Veeam ein ausserordentliches Jahr. Es hat bewiesen, dass unsere neuen Strategie- und Umsetzungsmodelle solide sind und dass wir mehr als fähig sind, die Leistungen zu erbringen, die Kunden auf der ganzen Welt von uns erwarten. Wir werden uns jetzt nicht zurücklehnen. Wir bauen auf dem Erreichten auf und beschleunigen im Jahr 2018, um unser Partnernetzwerk zu erweitern und um unseren Kunden noch umfassendere Lösungen anzubieten. Ich sehe 2017 als Sprungbrett für noch Grösseres im Jahr 2018.

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