SPONSORED-POST Dossier kompakt in Kooperation mit Abraxas

Herausforderungen auf dem Weg zur digitalen Schule

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von Elias Mayer Leiter, Bildung & Consulting, Abraxas Informatik

Die Digitalisierung durchdringt immer mehr Lebensbereiche der Gesellschaft und verändert diese zunehmend. Auch der Bildungsbereich wird durch die digitale Transformation vor umfassende Herausforderungen gestellt. Nachfolgend ein Erfahrungsbericht, wie die IT in der Volksschule in den Dienst der Pädagogik gestellt werden kann.

Elias Mayer Leiter, Bildung & Consulting, Abraxas Informatik. (Source: Daniel Boschung) dani@boschungs.ch danielboschung.com)
Elias Mayer Leiter, Bildung & Consulting, Abraxas Informatik. (Source: Daniel Boschung) dani@boschungs.ch danielboschung.com)

Unverändert seit Jahrhunderten wird Papier als primäres Medium der Informations- und Wissensvermittlung verwendet. Hier zeichnet sich seit einiger Zeit ein Wandel ab: Smartphones, Portal-Dienste oder cloudbasierte Datenspeicher sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Papier mag zwar geduldig sein, Digital Natives und deren Erwartungen an den Schulalltag sind es nicht. Die Volksschule steht hier in der Pflicht, zeitgemässe Medienkompetenzen zu vermitteln. Diese Aufgabe ist alles andere als trivial und fordert alle Beteiligten.

Vorrang der Pädagogik

Nimmt man die aktuellen Entwicklungen rund um die Digitalisierung der Volksschulen unter die Lupe, so stellt man fest, dass der Grundsatz "Pädagogik vor Technik" Strategien und Leitfäden dominiert. Ein Blick auf die Beschaffungspraxis der Schulen zeigt jedoch auf, dass sich dies in erster Linie darauf konzentriert, Hardware zu beschaffen – hauptsächlich in Form von Endgeräten wie Tablets oder Notebooks. Ein pädagogisches Konzept als Grundlage ist oft nicht bekannt oder ersichtlich – obwohl ein solches vor teuren Fehlinvestitionen schützen würde. Spätestens mit Blick auf den Lehrplan 21 muss Schul-IT immer auch Didaktik mitdenken: Der Lehrplan 21 orientiert sich an Kompetenzen statt an Zielen. Er stellt neben dem Wissen vermehrt das Anwenden von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Vordergrund – insbesondere auch im Bereich Informatik.

Sicherheit auch organisatorisch denken

Im Bildungsbereich muss Sicherheits- und Datenschutzüberlegungen eine hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden. Allerdings kann man diese nicht in jedem Fall technisch lösen; häufig sind auch organisatorische Massnahmen notwendig und in der Umsetzung mitzudenken. Sicherheit und Datenschutz stehen nicht zwingend im Widerspruch zur Nutzung von Cloud-Services – entscheidend ist der bewusste Umgang und Klarheit über die Inhalte. Ein Beispiel: Die Gefahr von Ausgrenzung und Cyber-Mobbing in Klassenchats mit Whatsapp und die Tatsache, dass der Dienst nur von über 16-Jährigen ohne elterliches Einverständnis genutzt werden darf, haben dazu geführt, dass diese Messenger-App in Schulen teilweise verboten wurde. Spezifische Lösungen, welche eine geschützte Kommunikation zwischen Lehrpersonen, Schülern sowie Eltern ermöglichen, stellen mehr als nur Alternativen dar und verbreiten sich zusehends.

Richtige Lösung und klare Rollen

Im Weiteren zeichnet sich eine zukunftsorientierte IT-Infrastruktur dadurch aus, dass diese den Schulbetrieb unterstützt und stetig den neuen Gegebenheiten angepasst werden kann. Dabei gilt es, die jeweils richtige technische Lösung zu finden, die eine gute Umsetzung erlaubt. Ein wichtiger Aspekt spielt dabei die Integration (z. B. Durchgängigkeit von Daten, Wiederverwendung bereits existierender Stammdaten). Für eine erfolgreiche Umsetzung sind auch die Rollen aller Beteiligten anzuschauen und deren Aufgaben gemeinsam zu klären. Behörden und Schulleitung schaffen die Voraussetzungen für die digitale Schule. Lehrpersonen wenden die digitalen Hilfsmittel im Hinblick auf die pädagogischen Ziele im Unterricht an. Ein pädagogischer Support unterstützt die Lehrpersonen hinsichtlich Anwendung und Schulleitungen hinsichtlich Planung. Der technische Support konzentriert sich auf den Betrieb der IT-Infrastruktur.

Erfolgsfaktoren einer modernen Schulinformatik

  • Leistungs- und zukunftsfähige IT-Infrastruktur als Basis

  • ermöglicht Fokus der Lehrkräfte auf didaktische Themen

  • fördert einen sicheren und bewussten Umgang mit Daten

  • erlaubt eine einfache Kommunikation und Kollaboration

  • macht individuelleren Unterricht und individuelles Lernen möglich

  • vereinfacht die Administration durch Integration

  • IT-Kompetenzen gemäss Lehrplan 21 werden gefördert

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 Steht die Technik zu fest im Vordergrund, verliert man die Chancen aus den Augen

Ein IT-Projekt in der Schule kann sich als heikle Angelegenheit erweisen. Es gelten datenschutzrechtliche, organisatorische und pädagogische Vorgaben. Was bei der Einrichtung eines digitalen Klassenzimmers alles zu beachten ist, erklärt Elias Mayer, Leiter Bildung und Beratung bei Abraxas Informatik. Interview: Joël Orizet

Welche datenschutzrechtlichen Vorgaben müssen Schulen besonders beachten, wenn sie ihre IT modernisieren wollen?

Elias Mayer: Im Sinne des Datenschutzes gibt es verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Eine zentrale Bedeutung spielt die Klassifizierung des Schutzbedarfs von Daten und Dokumenten. Gerade besonders schützenswerte Personendaten müssen entsprechend behandelt werden. Es gibt diverse Merkblätter und Empfehlungen von kantonalen und nationalen Stellen, deren Berücksichtigung wir zwingend empfehlen. Unsere Aufgabe als Abraxas besteht darin, dies technisch umzusetzen, wobei aber auch organisatorische Massnahmen im Scope liegen müssen.

Sie sehen Schulen in der Pflicht, "zeitgemässe Medienkompetenzen zu vermitteln". Was genau meinen Sie damit?

Die Aufgabe der Lehrpersonen besteht aus meiner Sicht darin – immer im Rahmen des Lehrplan 21 und der pädagogischen Freiheit – die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit der digitalen Welt zu vermitteln und sie dazu zu befähigen. Dabei sollen die vorhandenen Möglichkeiten unter Berücksichtigung eines eigenständigen und verantwortungsbewussten Umgangs gezielt gelehrt werden. Dazu gehören unter anderem das Handling von Endgeräten und Anwendungen sowie ein bewusster Umgang mit den Möglichkeiten des Internets.

Wen sehen Sie hier konkret in der Pflicht?

Es sind alle gefordert! Die notwendigen Strategien und Rahmenbedingungen sind durch die Schulorganisation und die Schulleitungen zu legen. Dafür müssen entsprechende Kompetenzen und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören insbesondere auch die Befähigung der Lehrpersonen durch gezielte und angepasste Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Sie beschreiben die Inte­gration von Daten als Knackpunkt von schulischen IT-Projekten. Können Sie ein Beispiel nennen?

In einer Schulverwaltungslösung werden beispielsweise die jeweiligen Schüler, Klassen und Lehrpersonen verwaltet und organisatorisch abgebildet. Idealerweise werden aus diesen Daten zum Beispiel Identitäten und Berechtigungen in die IT-Systeme so integriert, dass die Bewirtschaftung zentral an einem Ort und nicht in unterschiedlichen Systemen erfolgen muss. Unsere Erfahrung bei Abraxas zeigt: Solche Integrationen sind nicht ohne, und die Komplexität darf nicht unterschätzt werden.

Wo sehen Sie die Chancen und Risiken der digitalen Schule? 

Die Chancen bestehen sicherlich darin, die vielfältigen Möglichkeiten eines digitalen Klassenzimmers im Schulalltag gezielt zu nutzen und auszuschöpfen. Dabei steht die Vermittlung der Medienkompetenzen im Zentrum. Im Vordergrund muss aber klar der Auftrag der Volksschule stehen, Schülerinnen und Schüler zu eigenständigen Persönlichkeiten mit verantwortungsvollem Handeln gegenüber Mitmenschen und Umwelt zu entwickeln. Wenn die Technik zu fest in den Vordergrund gerät, verliert man diese Chancen aus den Augen – als Risiko darf man das nicht unterschätzen. Auch die Einführungsphase von Projekten verdient eine besondere Aufmerksamkeit.

Worauf muss man bei der Einführung von umfassenden IT-­Lösungen besonders achten?

Die möglichen Fallstricke sind vielschichtig. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle zwei Aspekte: Einerseits muss dem Schulungskonzept eine besondere Beachtung geschenkt werden. Das heisst, die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen auf der jeweils spezifischen Lösung muss gut durchdacht sein. Andererseits müssen funktionierende, direkte Kommunikationsflüsse über die Schulleitungen bis hin zu den Lehrpersonen etabliert werden, um den jeweils notwendigen Informationsstand zu gewährleisten.

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