Analyse von Atlas VPN

Noch nie gab's so viele Malware-Bedrohungen wie im Jahr 2020

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von Kevin Fischer und lha

Mehr als 600'000 Malware-Bedrohungen für MacOS und über 90 Millionen für Windows: Das Jahr 2020 hatte es bezüglich Cyberkriminalität in sich. Entsprechende Vorfälle sollen mehr als eine Billion US-Dollar gekostet haben.

(Source: Tonis Pan / Fotolia.com)
(Source: Tonis Pan / Fotolia.com)

Die Anzahl Malware-Bedrohungen für Mac und Windows ist im Jahr 2020 auf über 91,5 Millionen gestiegen. Wie Atlas VPN in seinem Blog schreibt, sind 91 Millionen davon Bedrohungen für Windows - ein Rekordhoch. Mit anderen Worten: Cyberkriminelle entwickelten für Windows durchschnittlich 249'452 Bedrohungen pro Tag. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspreche 2,22 Prozent.

Mit 674'273 neuen Malware-Entwicklungen machen die Bedrohungen für MacOS einen deutlich kleineren Anteil aus. Dennoch handelt es sich auch hier um einen historischen Höchststand, wie Atlas VPN schreibt. Im Jahr 2019 waren es nur 56'556 Bedrohungen, was einer Zunahme um 1000 Prozent entspricht. Umgerechnet haben Cyberkriminelle im Jahr 2020 1'847 Bedrohungen pro Tag für Apples MacOS entwickelt.

Die Entwicklung der Anzahl Malware-Bedrohungen für MacOS pro Jahr. (Source: zVg)

Malware zu programmieren wird einfacher

Zu diesem grossen Anstieg der Bedrohungen trage unter anderem die Tatsache bei, dass neue Schadsoftware heute einfacher zu entwickeln ist als je zuvor. Heutzutage benötigen Hacker gemäss Mitteilung keine fortgeschrittenen Programmierkenntnisse mehr, um Malware zu konstruieren. Sie können einen vorgefertigten Malware-Code kaufen, diesen mit ein wenig Programmieraufwand an ihre Bedürfnisse anpassen und eine völlig neue Bedrohung erstellen.

Da Malware Unternehmen in fast allen Branchen betrifft, steigen auch die Kosten für diese Vorfälle weiter an, wie es weiter heisst. Nicht nur die Menge an neuer Malware ist auf einem Rekordhoch. Die jüngsten Erkenntnisse zeigen, dass Cyberkriminalität die Welt im Jahr 2020 mehr als 1 Billion US-Dollar gekostet hat. Das entspreche etwa 1 Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts.

Die Covid-19-Pandemie zwang die Menschen dazu, aus der Ferne zu arbeiten, was wiederum eine riesige Angriffsfläche für Cyberkriminelle schuf. Diese Entwicklung ist noch nicht vorbei: Gemäss Trend Micro soll das Homeoffice 2021 zu einem "Brennpunkt der Cyberkriminalität" werden.

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