Studie zu Geschäftsstrategien

Erfolgreiche Unternehmen arbeiten mit der Konkurrenz zusammen

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von Greta Papageorgiu und kfi

Welche Geschäftsstrategien verfolgen erfolgreiche Unternehmen im Gegensatz zu weniger erfolgreichen? Dieser Frage ist Tata Consultancy Services in einer Studie nachgegangen. Die Konkurrenz sollte demnach nicht vernachlässigt werden.

(Source: Free-Photos/Pixabay.com)
(Source: Free-Photos/Pixabay.com)

Sind Unternehmen bereit, mit der Konkurrenz zusammenzuarbeiten, macht sie das erfolgreicher. Zu diesem Schluss kommt Tata Consultancy Services (TCS) in einer Studie zu Strategien für die digitale Wirtschaft. Dafür befragte das Thought Leadership Institute von TCS weltweit über 1200 CEOs und Führungskräfte. Die Forschenden teilten die Unternehmen der befragten Personen in zwei Gruppen ein. Wirtschaftlich besonders erfolgreiche Unternehmen kamen in die Gruppe der "Leader", Firmen mit unterdurchschnittlichen Leistungen bezeichneten sie als "Follower". Je nach Gruppenzugehörigkeit beantworteten die Befragten den Fragebogen der Studie sehr unterschiedlich.

So etwa beim Umgang mit der Konkurrenz: Während 80 Prozent der Führungskräfte in der Leader-Kategorie dazu bereit seien, auch mit konkurrierenden Unternehmen zusammenzuarbeiten, liege dieser Wert unter den Followern bei 23 Prozent. Der Country Manager der Schweiz, Heinz Gehri, sagt dazu: "Führungskräfte erfolgreicher Unternehmen haben erkannt, dass die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, auch Konkurrenten, ein entscheidender Faktor ist, um sich im digitalen Ökosystem als wichtiger Player aufzustellen. Weniger erfolgreiche Unternehmen sehen Konkurrenten dagegen primär als Widersacher."

Ausserdem beziehen 58 Prozent der Leader die bestehenden Ökosysteme bei der Ausgestaltung ihrer Strategie mit ein, wie es weiter heisst. Bei den Follower tun das nur 35 Prozent. Auch gehen Leader davon aus, dass 56 Prozent der Einkünfte künftig von rein digitalen Angeboten kommen wird. Die Follower rechnen nur mit 42 Prozent.

Kunden und Kultur

Auch beim Aufbau der Unternehmenskultur setzt die Gruppe der Leader gemäss der Studienergebnisse andere Prioritäten als die Follower. Beide Unternehmenstypen betrachten Punkte wie Innovation, Vielfalt, Qualitätsorientierung und Chancengleichheit als wichtige Faktoren für die Unternehmenskultur. Die Leader gaben aber an, den Kundenfokus als wichtigsten kulturellen Treiber zu sehen. Für Führungskräfte der Follower lag er erst an sechster Stelle.

Die Follower stützten sich in Sachen digitale Innovation hauptsächlich auf die Marktforschung, wie TCS weiter schreibt. Leader-Unternehmen hingegen setzen mehr Vertrauen in die eigene Führungsriege und sehen die eigene Geschäftsleitung als wichtigste Innovationsquelle. Ausserdem würden sie die digitale Innovation breiter abstützen und ausser Marktforschung weitere Personen aus dem eigenen Unternehmen und Informationen von bestehenden Kunden hinzuziehen.

Danach gefragt, ob die Optimierung des Geschäftsmodells oder die Innovation bis 2025 für den betrieblichen Erfolg wichtiger sein wird, legte mit 58 Prozent eine knappe Mehrheit der Befragten grösseren Wert auf die Optimierung des bestehenden Geschäftsmodells. Heinz Gehri sagt dazu: "Führungskräfte erkennen zwar die enormen Chancen, die sich aus der digitalen Wirtschaft in den nächsten Jahren ergeben. Unsere Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass der nötige Grad an Innovation, um von diesen Möglichkeiten zu profitieren und auch in Zukunft konkurrenzfähig zu sein, meistens stark unterschätzt wird."

Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

Apropos Strategie: Der Kanton Bern die Umsetzung seiner letzten ICT-Strategie für eine harmonisierte ICT-Grundversorgung abgeschlossen, wie Sie hier nachlesen können.

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