Sogenanntes "Spoofing"

Betrüger tätigen Anrufe mit geklauten Handynummern

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von Zoe Wiss und yzu

Die Kapo berichtet von Betroffenen, deren Handynummern angeblich für Anrufe missbraucht werden. Die als Spoofing bekannte gängige Methode von Callcentern, wird nun auch von Cyberbetrügern für ihre Machenschaften genutzt.

(Source: rcfotostock / stock.adobe.com)
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Eigentlich ist Spoofing - eine Täuschungsmethode zur Verschleierung der eigenen Identität - ein gängiges Vorgehen von ausländischen Callcentern, um in die Schweiz anrufen zu können. Wie die Kapo Zürich schreibt, berichten nun Betroffene, dass ihre Handynummern von Cyberbetrügern für diverse Anrufe bei fremden Personen missbraucht werden würden. Erfahren haben die Betroffenen dies, weil sie täglich Rückrufe von Unbekannten erhielten. Die Rückrufer behaupten indes, dass sie angeblich von den Betroffenen angerufen worden seinen und deren Handynummer auf dem Display sehen würden. 

Was die Cyberbetrüger mit dem Nummernklau und den Anrufen bezwecken wollen, sei unklar. Betroffene wüssten laut eigener Aussage selbst nicht, worum es bei den ursprünglichen Anrufen gehe. 

Spoofing durch Callcenter

Wenn ausländische Callcenter Spoofing betreiben, dann um unbescholten in die Schweiz anrufen zu können. Da Werbeanrufe in der Schweiz verboten sind, sperren laut Kapo Fernmeldedienstanbieter regelmässig bekannte Nummern von Callcentern. Um diese Nummernsperrung zu umgehen, fälschen Callcenter im Ausland deshalb Schweizer Handynummern und verschleiern so ihre Call-ID. 

Diese Anrufe liessen sich aber nicht so einfach sperren, schreibt die Kapo weiter. Denn es könne sein, dass sich die berechtigten Nutzerinnen und Nutzer der Handynummern tatsächlich im Ausland befinden und in die Schweiz telefonieren würden. 

Das Verhindern von Spoofing sei grundsätzlich Sache der Telefonanbieter. Deswegen rät die Kapo Betroffenen, sich an ihre Telefonanbieter zu wenden und allenfalls einen kostenlosen Rufnummernwechsel zu beantragen. 

Bei Anrufen von Callcentern soll ausserdem eine Anrufliste verlangt werden, um belästigende Anrufe zu markieren. In solchen Fällen rät die Polizei auch Anzeige wegen "Missbrauchs einer Fernmeldeanlage und Verletzung des Art. 3 Bundesgesetz über den unlauteren Wettbewerb (UWG)" zu erstatten. 

Übrigens ist Spoofing nicht nur bei Schweizer Handynummern ein Problem. Laut dem IT-Sicherheitsdienstleister Proofpoint vernachlässigen die meisten hiesigen Top-Unternehmen den Schutz vor E-Mail-Betrug.

 

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