So können Firmen das Potenzial vertrauenswürdiger Datenräume ausschöpfen

Ob in Forschung, Wirtschaft oder im Gesundheitswesen – der Zugang zu qualitativ hochwertigen, vertrauenswürdigen und interoperablen Daten ist entscheidend für Fortschritt und nachhaltige Entwicklung. Vertrauenswürdige Datenräume bieten eine sichere und effiziente Infrastruktur für den Austausch solcher Daten, denn sie basieren auf gemeinsamen Prinzipien, die einen kontrollierten und transparenten Datenaustausch ermöglichen und gewährleisten, dass Datenproduzenten die Hoheit über ihre Daten behalten. 

Interoperabilität als Schlüssel – national und international

Damit Unternehmen Datenräume effektiv nutzen können, sind robuste technische Standards und eine hohe Interoperabilität erforderlich: Es braucht Standards und Schnittstellen, um Datensilos aufzubrechen und eine nahtlose Integra­tion von Datenquellen zu ermöglichen. Dies bedingt langfristige Investitionen in die nationale Dateninfrastruktur, um Kompatibilität und Sicherheit zu gewährleisten. Zudem ist ein klarer rechtlicher Rahmen entscheidend, damit Unternehmen Daten ohne Unsicherheiten nutzen und teilen können. Dieser muss Regelungen zur Datenhoheit, zum Datenschutz und zur fairen Nutzung von Daten abdecken. Transparente Mechanismen zur Datenfreigabe und -nutzung sowie die Implementierung einer interoperablen digitalen Identität sind für eine eigenständige Schweizer Lösung wichtig, müssen aber auch mit internationalen Standards kompatibel sein. Innerhalb der Schweiz  sollten Datenschutz und Cybersicherheit einheitlich geregelt sein und Praktiken harmonisiert werden, um Regelkonflikte und ineffiziente Doppelregulierungen zu vermeiden.

Eine vielschichtige Zusammenarbeit ist wichtig

Die erfolgreiche Umsetzung von Datenräumen erfordert eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Zentrale Anlaufstellen können Unternehmen unterstützen, indem sie Informationen bereitstellen, Best Practices teilen und Vernetzungsmöglichkeiten schaffen. Der Bund hat mit der Anlaufstelle Datenökosystem Schweiz und dem Verhaltenskodex für den Betrieb vertrauenswürdiger Datenräume bereits nützliche Rahmenbedingungen und Grundlagen geschaffen, um vertrauenswürdige Datenräume zu etablieren. Des Weiteren sind Initiativen wie die Communities of Practice der Bundeskanzlei ein wichtiger Baustein, um den Austausch und die Vernetzung zwischen den Akteuren zu fördern. 

Um die Entwicklung künftiger Datenräume in der Schweiz gezielt voranzutreiben, ist zudem eine Standortbestimmung notwendig: So existieren heute bereits zahlreiche Initiativen und sektorale Datenräume, eine übergreifende Analyse fehlt jedoch weitgehend. Die systematische Erfassung der bestehenden Strukturen, Herausforderungen und Potenziale würde es ermöglichen, gezielte Massnahmen zu ergreifen, um Datenräume besser zu vernetzen und regulatorische sowie technische Rahmenbedingungen anzupassen. Mit einer klaren Bestandsaufnahme können Unternehmen und andere Akteure neue Datenräume erfolgreich etablieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im digitalen Zeitalter nachhaltig stärken.

Drei Faktoren für eine erfolgreiche Zukunft 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es die nötige technologische Infrastruktur, klare rechtliche Rahmenbedingungen und eine vielschichtige Zusammenarbeit braucht, damit Unternehmen das volle Potenzial vertrauenswürdiger Datenräume ausschöpfen können. Wenn Unternehmen, Wissenschaft und Verwaltung eng zusammenarbeiten und datengetriebene Geschäftsmodelle gefördert werden, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft langfristig gestärkt. Der Bund hat mit dem Projekt Datenökosystem Schweiz bereits wichtige Grundlagen geschaffen. Entscheidend wird sein, dass Unternehmen aktiv in diesen Prozess eingebunden und praxisnahe Lösungen entwickelt werden, die einen echten Mehrwert bieten.