Cleantech: Die Schweiz zeigt sich wenig innovativ

Cleantech ist Technologie, die mit natürlichen Ressourcen schonend umgeht. Wie fortschrittlich ist hier die Schweiz? Der "Cleantech Global Innovation Index 2012" vom WWF und der Cleantech Group stellt ihr kein sonderlich gutes Zeugnis aus.

"Die Schweiz ist Mittelmass"

Der Index attestiert der Schweiz eine hohe Innovationskraft. Im Bereich Cleantech lasse diese jedoch zu wünschen übrig. "Die Schweiz ist Mittelmass, ausser im Bereich allgemeine Innovation. Hier ist sie überdurchschnittlich stark", heisst es in der Studie. Beim Faktor "General Innovation Drivers", der Entwicklungsmöglichkeiten für Start-ups bewertet, landet die Schweiz auf dem guten siebten Rang. "Das wenig ausgeprägte Unternehmertum schwächt das Resultat aber ab".

Gerade Jungunternehmer sollen es in der Schweiz schwer haben. Der Markt für Risikokapital sei im Vergleich zu den anderen Ländern nur wenig aktiv, so die Autoren der Studie, und erneuerbare Energien auf dem Heimmarkt kaum verbreitet. Immerhin: Bei Cleantech schneidet die Schweiz in den Teilbereichen Patenteinreichungen, Börsengänge, Eigenkapital, Fusionen und Übernahmen überdurchschnittlich gut ab.

Vorbild Dänemark

Im Gesamtranking muss sich die Schweiz mit Rang 15 begnügen - noch vor Österreich (Rang 17) und Frankreich (19), aber hinter den USA (5), Deutschland (6) und China (13). Auf dem Podest rangieren Dänemark (1), Israel (2) und Schweden (3). Zuhinterst landet Russland (38), knapp vor Saudiarabien (37) und der Türkei (36).

Führend ist Dänemark: Hier priorisiere der Staat bei Gesetzgebung und Forschungsausgaben Cleantech, was einen starken Wirtschaftszweig mit reichlich Risikokapital und Innovationen hervorgebracht habe.

Cleantech als Chance für die Schweiz

"Cleantech ist eine der grössten Chancen für die Schweizer Wirtschaft", kommentiert Katharina Serafimova vom WWF Schweiz das Ranking. "Doch wir tun zu wenig, um die Chance zu packen."

Gefragt sei nun der Unternehmergeist bei Investoren. Aber auch die Politik müsse handeln, so Serafimova in einer WWF-Medienmitteilung, und nach dem Vorbild Dänemark stärker auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen um so die eigene Industrie zu stärken.