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Aus dem traditionellen ICT-Markt wird ein Servicemarkt

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Die Ausgaben für ICT-Services (B2B) im Schweizer Markt belaufen sich auf der Basis unseres Herbst-Updates Ende dieses Jahres auf 12,24 Milliarden Franken. Damit entfallen auf die Dienstleistungen 65,5 Prozent des gesamten ICT-­Marktes. Die restlichen 34,5 Prozent verteilen sich auf Hardware, Software (on Premise) und Kommunikation. Zwei von drei Franken fliessen somit in die Taschen von Dienstleistern, Beratern und Providern.

Die Entwicklung von Services versus traditioneller ICT (Hardware und Software im Eigenbetrieb sowie Kommunikation) wird weiter zugunsten der Dienstleistungen voranschreiten. Für das kommende Jahr rechnen wir mit einem Anstieg des Anteils der Dienstleistungen am gesamten ICT-Markt auf 68 Prozent.

Auch wenn sich der weitere Anstieg in den kommenden Jahren geringfügig abschwächen wird, so ist leicht abzusehen, dass wir irgendwann einen annähernd zu hundert Prozent von Services dominierten ICT-Markt haben werden. Nur eine Hypothese? Vielleicht. Aber werfen wir erst einmal einen Blick auf die aktuellen Keydriver des ICT-Services-Marktes, die für das überdurchschnittliche Wachstum der Ausgaben für Dienstleistungen verantwortlich zeichnen.

Der ICT-Markt (B2B) wächst 2019 insgesamt um 3,5 Prozent und im kommenden Jahr, so unsere Herbstprognose, um 3,9 Prozent. 2020 werden die Ausgaben (ohne Sourcing-Services) um rund 12 Prozent zurückgehen, während die Sourcing-Services um knapp 16 Prozent zulegen werden. Damit ist bereits einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren für den Wandel des ICT-Marktes hin zu einem Servicemarkt festgemacht. Heute entfallen 34 Prozent des gesamten ICT-Marktes oder mehr als die Hälfte des Servicemarktes auf Cloud und Managed Services. Im Kielwasser des rasch wachsenden Marktes für Public und Private Clouds folgen die entsprechend benötigten Professional Services. Diese generieren im laufenden Jahr Ausgaben in der Höhe von 2,5 Milliarden Franken. Dazu zählen wir Ausgaben für individuelle Anpassungen im Software- und Schnittstellenbereich, Technologieconsulting, Strategie- und Architekturberatung, Transformationsbegleitung, Ausbildung und Training sowie Aufwendungen für die Cloud-Implementierung und -Integration. Bereits im nächsten Jahr legt der Anteil der Cloud Professional Services weiter markant zu. Mit seinem dann 38 Prozent-Anteil am ICT-Markt wird er zum zweiten starken Treiber hin zum Dienstleistungsmarkt zählen. Und in den kommenden Jahren werden neue Themen wie Analytics, Big Data, Blockchain, künstliche Intelligenz oder auch Robotics weiteres Potenzial für Services schaffen. Ein grösserer Teil dieser künftigen Kerntechnologien und Dienste wird auf Cloud-Plattformen zur Verfügung stehen und vom User direkt als externer Service genutzt werden.

Der ICT-Markt ist ein Servicemarkt

Hybride Infrastrukturen legen zu

Die genannte Prämisse des Wandels hin zum reinen Servicemarkt lässt sich so allerdings nicht halten. Denn unsere letzten Analysen zur Zukunft des ICT-Betriebs in Schweizer Unternehmen haben auch aufgezeigt, dass sogenannte hybride Infrastrukturen, das heisst ein Mix aus externen und internen Sourcing-Services, in den kommenden Jahren sogar zulegen werden. In diesen Umgebungen verbleibt ein Teil der Daten und Anwendungen auch auf eigenen Rechnern und Speichern. Auch wenn der prozentuale Anteil schrumpft, so wird ein Teil der ICT-Ausgaben weiterhin für eigene Hard- und Software in gemischten Umgebungen aufgewendet werden.

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