60'000 Dollar

Google-Award für Schweizer Informatikprofessor

Uhr | Aktualisiert

Der Freiburger Informatikprofessor Philippe Cudré-Mauroux ist mit dem Google Faculty Research Award augeszeichnet worden. Mit dem Preisgeld soll ein Projekt zur Suchmaschinenoptimierung finanziert werden.

Der Informatikprofessor Philippe Cudré-Mauroux der Universität Freiburg ist mit dem Google Faculty Research Award ausgezeichnet worden. Die jährlich vergebene Auszeichnung ist mit 60'000 US-Dollar dotiert. Gemäss einer Medienmitteilung hat der Professor die Auszeichnung für ein Forschungsprojekt erhalten, das mit Crowdsourcing intelligente Resultate bei der Internetsuche bieten soll.

Zusammen mit einem Kollegen, Gianluca Demartini, arbeitet Cudré-Mauroux seit einem Jahr an diesem Projekt. Vor etwa einem Jahr hat er es an der World Wide Web Konferenz vorgestellt und sei damals von Spezialisten ermutigt worden, sich am Wettbewerb zu beteiligen, erklärt er gegenüber dem ICT-Journal. Nun werde die konkrete Testphase beginnen und eine dritte Person für die Implementierung eingestellt. Bei Google selbst seien drei Personen für die Überwachung des Projekts zuständig, so Cudré-Mauroux weiter. 

Es sei aber noch nicht gegeben, dass Google die Daten schliesslich auch bei der Suchmaschine integrieren werde. Ausserdem gebe es für Google kein Recht auf Exklusivität: "Wissenschaftler arbeiten gerne mit Google zusammen, da die Firma nichts im Gegenzug verlangt" erklärt er weiter. Finanziert wird die Arbeit von Cudré-Mauroux und seinem Team vom Schweizerischen Nationalfond

"Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Preis gewonnen habe. Aber dieser ist etwas Besonderes, da er von Google kommt" freut sich Professor Cudré-Mauroux. Das Preisgeld werde er unter anderem für eine Reise nach Mountain View und einen Besuch zum Schweizer Sitz von Google nutzen. 

Data Management

Laut dem Communiqué werden mit dem Projekt "Infrastructures for Community-Based Data Management"-Suchanfragen über seltene Inhalte optimiert. Die Inhalte werden durch menschliche Intelligenz via Crowdsourcing semantisch bereichert, so dass die Suchmaschine vor allem für seltene oder sehr spezifische Anfragen mehr relevante Verknüpfungen erstellen kann als bisher. 

Für diese semantischen Anreicherungen werden jedoch nicht zufällig Webnutzer ausgewählt: Basierend auf Informationen von sozialen Netzwerken und Interessen werden bestimmte User ausgewählt, die für bestimmte Themenfelder das passende Profil aufweisen. Dadurch erhofft man sich, auch bei sehr spezifischen Suchanfragen hoch qualitative Informationen zu erhalten, heisst es weiter.