Auch die Briten lauschen

Der britische Geheimdienst GCHQ (Government Communications Headquarters) soll eine grosse Menge an Emails, Facebook Einträgen, Informationen über die Internetnutzung sowie Telefonanrufe sammeln und speichern. Diese teilt er mit der amerikanischen Sicherheitsbehörde NSA, wie der Guardian berichtet. 

"Das umfassendste Programm an verdachtsloser Überwachung"

Laut Unterlagen, die Edward Snowden dem Guardian zuspielte, sollen die vom GCHQ gesammelten Informationen für bis zu 30 Tage gespeichert werden. Zur Analyse der Daten würde die NSA das technische Know-how liefern. Das Projekt, mit dem Code Namen "Tempora", soll seit 18 Monaten durchgeführt werden. Rund 300 Analysten der GCHQ und 250 der NSA seien damit beschäftigt die Daten auszuwerten. 

Laut den Unterlagen seien seit letztem Jahr 600 Millionen Telefonverbindungen täglich abgehört und etwa 200 Glasfaser Kabel angezapft worden. Über diese Leitungen würden theoretisch 21 Petabytes an Informationen täglich gesendet werden und den Behörden zur Verfügung stehen. 

Damit möchte die GCHQ Informationen finden, die auf terroristische Aktivitäten oder organisierte Kriminalität hinweisen. Laut Snowden handle es sich dabei aber um das "umfassendste Programm an verdachtsloser Überwachung in der Geschichte der Menschheit", wie er vom Guardian zitiert wird. 

Die GCHQ handle legal

Der Guardian Artikel wirft die Frage zur Legalität auf. Die GCHQ würde sich jedoch laut einer zitierten Quelle an die gesetzlichen Rahmenbedingungen halten. Das Gesetz erlaube zwar Abhörungen nur mit einer ministeriellen Bewilligung, es gebe aber ein Schlupfloch. Wenn sich das Ende des Kommunikationsprozesses im Ausland befände, könne das Gesetz umgangen werden.