Vorschläge des FBI

Aus für anonyme Internetdomains

Uhr | Aktualisiert

Die Icann hat auf einem Treffen mit Registraren beschlossen, die Registrierung von Internetadressen strenger zu regeln. Damit will die Stiftung Kriminalität erschweren, gleichzeitig wird dadurch aber auch die Meinungsfreiheit eingeschränkt.

(Quelle: Wikipedia; Artist: Max B.)
(Quelle: Wikipedia; Artist: Max B.)

Die Registrierung von Internetdomains wird künftig strenger geregelt, wie die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (Icann) laut Golem bei einem Treffen mit den Registraren in Peking beschlossen hat.

Überprüfung von Kontaktdaten

Demnach werden bei der Registrierung einer neuen Internetadresse nicht nur Kontaktdaten verlangt, deren Korrektheit soll künftig von den Registraren auch geprüft werden. Damit soll einem Missbrauch von Domains vorgebeugt werden. Laut Heise sollen von den Registries bis hin zum Endkunden alle Beteiligten überprüft werden.

Vorratsdatenspeicherung

Ausserdem werden die Registrare verpflichtet, Log-Daten und IP-Adressen aus der Kommunikation mit ihren Kunden mehrere Monate zu speichern, berichtet Golem. Details zur Vorratsdatenspeicherung für Registrare seien allerdings noch nicht ausformuliert. Es werde aber auf Antrag einzelner Registrare auch Ausnahmen von der Speicherpflicht geben, so Thomas Rickert vom Verband der deutschen Internetwirtschaft Eco zu Golem.

Kriminalität bekämpfen

Die neuen Regelungen basieren laut Golem auf den Vorschlägen einer Icann-Arbeitsgruppe, die von zahlreichen Polizeibehörden wie etwa dem FBI unterstützt werden. Damit wolle Icann Kriminalität erschweren. So werden die Hürden etwa für Pishing, dem Abgreifen von Bankdaten mithilfe von gefälschten Internetseiten, grösser.

Meinungsfreiheit gefährdet

Allerdings wird es auch für Menschen aus Ländern mit eingeschränkter Meinungs- und Pressefreiheit schwieriger, eine regierungskritische Website zu betreiben. Für kriminelle Organisationen dürfte es laut Golem jedoch kein Problem sein, die neuen Regelungen zu umgehen.