Autonomy-Deal schädigt HP - Analyst zweifelt
Wirtschaftskrimi bei HP: Der IT-Anbieter bezichtigt die alte Garde des übernommenen Softwareherstellers Autonomy der Betrugs. HP musste deswegen nach eigenen Angaben 8,8 Milliarden US-Dollar abschreiben.

Letztes Jahr hatte HP das Unternehmen Autonomy übernommen. Ein Fehlkauf, wie sich jetzt herausgestellt hat. Denn der britische Softwarehersteller soll "ernsthafte Unregelmässigkeiten" in seinen Büchern versteckt haben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. HP versucht derzeit, sein Geschäft umzubauen, um mit weiteren Standbeinen, besonders durch das Unternehmenskundengeschäft, wieder profitabler zu werden. Hierzu gehörte letztes Jahr die Übernahme und Integration des Herstellers von Analytik-Software Autonomy.
Betrug!
Nun wirft HP wirft dem Softwarehaus Betrug vor: Autonomy soll vor der Übernahme Hardware-Verkäufe mit niedriger Marge als Software-Verkäufe ausgewiesen und Geschäfte mit Partnern als Umsätze verbucht haben - selbst wenn Kunden die Produkte gar nicht gekauft hätten, meldet das Wall Street Journal.
HP soll nun die US-Börsenaufsicht eingeschaltet haben. Der Kurs der HP-Aktie fiel gemäss Bloomberg auf den niedrigsten Wert seit 2002.
Analyst meldet Zweifel an
Bloomberg zitiert den Analysten George O’Connor, von der Investmentbank Panmure Gordon & Co. O'Connor wundert sich darüber, dass HP erst jetzt die Buchungstricks bemerkt haben will. Er glaubt, HP habe lediglich einen Weg gesucht (und gefunden), um den Autonomy-Deal abschreiben zu können.
HP-Chefin Meg Whitman betonte hingegen, man habe die Bücher von Autonomy vor dem Kauf durch das Consultingunternehmen Deloitte überprüfen lassen. Ausserdem seien die Missstände erst nach dem Weggang des Autonomy-Gründers Mike Lynch aufgefallen.
Wegen dieser Unregelmässigkeiten habe HP im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 8,8 Milliarden US-Dollar abschreiben müssen, teilte das Unternehmen heute mit der Publikation seiner Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr mit. HP schliesst sein Geschäftsjahr 2012 mit einem Verlust von 12,7 Milliarden Dollar ab. Der Jahresumsatz ging um 5 Prozent auf 120,4 Milliarden Dollar zurück.
HP wächst im Softwaregeschäft
Ausgerechnet das Softwaregeschäft legte ordentlich zu: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 14 Prozent, die operative Marge weist HP mit 27,2 Prozent aus, inklusive der Ergebnisse Autonomys.
Das Softwaregeschäft wurde durch 9 Prozent Umsatzwachstum im Lizenzgeschäft und weitere 9 Prozent Wachstum im Supportgeschäft erzielt. Auch der Bereich Services konnte um 48 Prozent zulegen.
HP betreibt Misswirtschaft
Das frühere Management-Team von Autonomy, inklusive Mike Lynch wies die Vorwürfe HPs in einem Statement entschieden zurück.
Sie seien schockiert angesichts der Vorwürfe, die schlicht unwahr seien, meldet die New York Times. Es habe zehn Jahre gedauert, Autonomys führende Technik aufzubauen. Es sei traurig, HPs Misswirtschaft seit der Übernahme mitansehen zu müssen.

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