Suchmaschine Horizobu

Ein Google-Konkurrent aus der Schweiz?

Uhr | Aktualisiert

Die neue Suchmaschine Horizobu wird Google wohl nicht vom Markt verdrängen. Dafür bietet die "Exploration Engine" einen interessanten Ansatz.

Website von Horizobu
Website von Horizobu

"Es wäre vermessen, zu glauben, dass wir Google vom Markt verdrängen könnten", sagte Werner Hartmann, Dozent für Informations- und Kommunikationstechnologien an der Pädagogischen Hochschule in Bern zu der neuen "Exploration Engine" (Entdeckungsmaschine) Horizobu, die er zusammen mit Informatikingenieur Sam Zürcher entwickelt hat.

Horizobu entstand laut Hartmann als eine Art Garagenprojekt: "Vor drei Jahren hatten wir die Idee, uns die Dienste von Web 2.0 für eine Internetsuche zunutze zu machen", so Hartmann.

Damit erklärt sich auch der Name "Entdeckungsmaschine", den die Entwickler anstelle des Begriffs Suchmaschine verwenden: "Horizobu arbeitet mit Diensten wie Wikipedia und Youtube und sucht dort nach Verknüpfungen anderer Benutzer, um diese in die Resultate einfliessen zu lassen", erklärt Hartmann. Dies führe zu teilweise neuen Resultaten, verglichen mit denen, die Google und Co. für den gleichen Suchbegriff liefern würden.

Weniger Treffer, höhere Relevanz

Auch in anderen Bereichen unterscheidet sich Horizobu von seinen Konkurrenten am Markt: Da Nutzer meistens nur die ersten Treffer beachten und den Rest der Suchresultate ignorieren würden, zeigt Horizobu nur wenige Treffer an. Diese seien aber besonders relevant zur Suchanfrage, erklärt Hartmann weiter. Daneben schlägt Horizobu zusätzliche Begriffe vor, mit denen sich die Suche per Mausklick verfeinern lasse. Ausserdem können Suchtreffer durch Drag and Drop im linken Browserbereich gelöscht oder rechts in einer Auswahl gespeichert und per Facebook oder Twitter an Freunde verschickt werden. Wie das geht, zeigt ein Video auf der Webseite von Horizobu.

Horizobu mag zwar erst ein kleiner Stern am Suchmaschinenhimmel sein, gewachsen ist das Projekt aber dennoch. Auch wenn das aus sechs Leuten bestehende Team zurzeit noch unentgeltlich arbeitet. "Uns ist es wichtig, vorerst keine Abhängigkeiten von Investoren zu schaffen", so Hartmann. Der derzeitige Umfang von Horizobu beinhaltet eine Volltext- sowie eine Bildersuche. Das Team von Horizobu plant nun den stetigen Ausbau und hat noch verschiedene weitere Ideen.