Innovationen made by Swisscom
Der alljährlich veranstaltete Innovationstag der Swisscom zeigte unter anderem, wie das Arbeiten in der Zukunft funktioniert, zu was ein intelligenter Fernseher in der Lage ist und wie ein virtueller Swisscom-Avatar zukünftig den Kunden unterstützt.
Am diesjährigen Innovationstag der Swisscom wurden zahlreiche Prototypen, Demos und Proof of concepts gezeigt, die eventuell in den kommenden Jahren ihren Weg in die den realen Markt schaffen werden. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass das 115-köpfige Innovationen-Team der Swisscom sich viel Gedanken über die Kommunikation der Zukunft macht. Auf diesem Weg sind auch die Swisscom labs – eine Plattform für Beta-Produkte , der Fibre Roboter und ein drahtloses Verbindungskit entstanden.
In den fünf Ateliers zeigte Swisscom den Medienvertretern nur einige Pilotprojekte: Future Working environment, Customer Interaction, Augmented reality, Beyond TV und Sustainability. Britta Reinhardt, Head of Business Innovation malte in ihrem Vortrag eine Zukunftsvision: "Wir wagen einen Blick in die Zukunft" - laut Reinhardt wird sich das digitale Leben der Menschen gravierend ändern.
Spieglein, Spieglein
So könnte für sie ein Tag damit beginnen, dass sie morgens vor dem Spiegel steht und gleichzeitig das Wetter angezeigt und Vorschläge für die passende Bekleidung gemacht werden. Falls man dann vor der Arbeit noch Lust auf einen Kaffee hat, schaut man bei Starbucks vorbei und hat vorher per Smartphone erfahren, dass auch ein Geschäftspartner gerade bei der Kaffeekette verweilt, so verbindet man eine interessante Diskussion mit einem Kaffee, der natürlich per Handy bezahlt werden kann. Nach einem anstrengenden Arbeitstag kann man sich dann noch seine verpassten E-Mails vom Auto vorlesen lassen und setzt man sich schliesslich am Abend mit seiner Familie vor dem Fernseher, erkennt dieser, dass alle Familienmitglieder auf der Couch sitzen und wählt einen passenden Film oder eine Serie aus.
Das klingt zwar alles nach Zukunftsmusik doch der intelligente Fernseher ist gar nicht mehr so weit entfernt von der Realität. In einer Umfrage unter Schweizer Fernsehnutzern kam heraus, dass sich Menschen, eine einfachere Benutzer-Interaktion und einen persönlichen und schnellen Zugang zu Inhalten wünschen. Swisscom hat dieses Projekt entwickelt – hierbei können mittels einer Kamera am Fernsehgerät ein oder mehrere Nutzer automatisch erkannt und das Fernseherlebnis individuell angepasst werden. Dabei werden Zusatzinformationen zum Fernsehprogramm und die Steuerung des Fernsehers voneinander getrennt. Über ein iPad können so die gewünschten Filme ausgesucht werden. Und falls gerade ein Horrorfilm läuft und ein Kind kommt in den Raum, dann hält der intelligente Fernseher den Film an, erklärt Senior Engineer Urs-Viktor Marti.
Authentifizierung per SIM
Nach Swisscom soll die Arbeitsumgebung immer dort sein, wo man selbst ist – dazu bietet das Unternehmen zwei Forschungsansätze auf dem Gebiet Future Working Environment: "CheckIn for DeskSharers" – hier checken sich Mitarbeiter an gemeinsam genutzten Arbeitsplätzen ein, um einfacher gefunden zu werden. Zudem können Webseiten und Dateien drahtlos auf beliebigen Bildschirmen oder Beamern angezeigt werden. "MobileID" ermöglicht hingegen eine sichere Authentifizierung und Signatur mit dem Handy, per Schlüssel-Speicherung auf der SIM-Karte. Mögliche Anwendungsgebiete hierfür sind e-/mobile-Banking, Remote Access (VPN/RAS), PDF/E-Mail-Signatur und e-/mobile-Payment.
Erweiterte Realität
Auf den Gebiet Augmented Reality hat Swisscom auch mehrere Projekte entwickelt. Zum einen "Digital Signage" – in Zusammenarbeit mit Intel wurde das Shopping Erlebnis der Zukunft entwickelt. Wenn man ausserhalb der Öffnungszeiten vor einem Geschäft steht, kann man über die Glasscheibe massgeschneiderte Empfehlungen erhalten und sogar ein Produkt reservieren. Die Technologie erkennt die Grösse eines Menschen und kann auch zwischen Mann und Frau unterscheiden, bei einem Mann mit langen Haaren wird es allerdings problematisch. Zum anderen entscheidet der "Swisscom AR Browser" in welchem Restaurant in der Nähe zu Mittag gegessen werden kann, dabei wird das Menü und die Preise angezeigt. Diese Möglichkeit gibt es heute schon. Ein Blick in die Zukunft zeigt hingegen die "Future Augmented Reality", wo überhaupt keine Geräte mehr sichtbar sind und trotzdem immer die relevanten Informationen, wie zum Beispiel die Uhrzeit abgerufen werden können. Mit dem "AR Guide" – will Swisscom ein erweitertes "indoor"-Erlebnis bieten. So erhält der Besucher zum Beispiel in einer Ausstellung ohne Aufwand die gewünschten Zusatzinformationen und kann sogar Objekte im Raum sehen, die in der Wirklichkeit nicht existieren.
Ein Avatar als Einkaufshilfe
Um die Interaktion mit dem Kunden menschlicher und sympathischer zu gestalten, will Swisscom in Zukunft einen persönlichen Kundeberater im Web – einen Avatar – in die Website integrieren. Dieser soll rund um die Uhr mit künstlicher Intelligenz dem Kunden beispielsweise beim Handykauf zur Seite stehen. In gezeigten Fall hiess der Avatar Monica – ein Abbild einer ganz normalen Frau. Die Eingabe der Fragen oder der Bestellung erfolgt über ein Eingabefeld. Eine Sprachkommunikation ist in der Schweiz nicht angedacht, da die unterschiedlichen Dialekte zu Problemen bei der Spracherkennung führen würden. Ein weiteres Hilfsmittel aus dem Forschungsbereich Customer Interaction ist der Interactive Table – mit dem persönliche Daten von einem Handy zum anderen übertragen werden können. Das erleichtert beispielsweise einen Gerätewechsel vom iPhone auf ein Android-Smartphone.
Die verschiedenen Forschungsansätze der Entwicklungsabteilung der Swisscom sind allesamt sehr interessant, wenn auch zum Teil nicht mehr ganz neu – wie Augmented Reality. Genauso interessant ist es zu wissen, wie viele Innovationen es überhaupt auf den Markt schaffen. Ziel der Swisscom ist es circa zwei bis drei Innovationen pro Jahr zur Marktreife zu bringen. Laut Mediensprecher Olaf Schulze investiert Swisscom in die Innovation-Abteilung jährlich einen tiefen zweistelligen Millionenbetrag, welcher die Personalkosten der 115 Mitarbeiter mit einschliesst.

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