Über den Tellerrand

Merkwürdig: Wenn der Polizei die Arbeit abgenommen wird

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Die US-Marine plant die Verlegung eines Glasfaserkabels in die umstrittene Gefangenenstation Guantánamo Bay auf Kuba. So können Militärangehörige und Angestellte bald billiger telefonieren und schneller surfen. Gegenwärtig ist der Stützpunkt einzig mit einer antiquierten Satellitenverbindung ausgerüstet. Die nächsten Terroristenprozesse erfordern allerdings Bandbreite für Datenübertragungen.

[2] Ganz andere Probleme haben die Polizisten des US-Bundesstaates New Jersey. Sie können nämlich mittlerweile sogar durch eine App ganz legal von Bürgern bei ihrer Arbeit "überwacht" werden. Die App kann Bild- und Tonaufnahmen anfertigen und bietet Nutzern sogar Tipps zu ihren Rechten. Die Organisation, die die App anbietet, will mit dem Tool die "Verantwortung der Polizei" garantieren.

[3] Wo in New Jersey moderne Medien zur Überwachung der Polizei eingesetzt werden, geht die Polizei in Los Angeles einen Schritt weiter. Sie nutzt moderne Technik, um sich die Arbeit zu erleichtern. Die Polizisten testen eine Software, die statistisch berechnet, wo an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit am ehesten Verbrechen ausgeübt werden und schickt die Polizisten dahin. Mit Erfolg: Die Zahl der Einbrüche sank in einigen Vierteln um 25 Prozent.

[4] Auch in anderen Bereichen wird Strafverfolgern zuweilen Arbeit abgenommen. So kündigte das Aktivistenkollektiv Anonymous die Operation "PedoChat" an. Erklärtes Ziel ist es, mittels DDoS-Attacken und anderen Angriffen eine Vielzahl von Kinderpornographie-Websites auszuschalten.

[5] Das deutschen Bundesland Baden-Württemberg wiederum hat genug von den kostspieligen Folgen von Facebook-Parties. Künftig sollen die Verursacher der Massenveranstaltungen die daraus resultierenden Kosten übernehmen. Eine solche Feier kann die Steuerzahler unter anderem durch Polizeieinsätze schnell einige zehntausend Euro kosten. Da sich Veranstalter allerdings oft mit anonymen Profilen beim sozialen Netzwerk anmelden, könnte die Identifizierung der Verantwortlichen Probleme bereiten.

[6] Apropos Facebook: Lady Gaga hat die Plattform Littlemonsters.com für die ganze Webgemeinde geöffnet. Was im Februar als geschlossene Testversion startete, ist nun offen für alle. Die Sängerin ist somit die erste Künstlerin mit einem eigenen sozialen Netzwerk.